Leverkusen Johanna Gastdorf, die Liebe und Salonmusik

Leverkusen · Höchst selten, so lobte Oberbürgermeister Uwe Richrath im Anschluss an das Benefizkonzert des Zonta-Clubs Leverkusen, habe es einen passenderen Rahmen für den Spiegelsaal von Schloss Morsbroich gegeben als diese Veranstaltung. Seiner Meinung nach war sie auch deshalb so stimmig und gelungen, weil Musik und Worte genau zueinander passten und ineinandergriffen.

 Schauspielerin Johanna Gastdorf gastierte im Schloss mit dem Rheinisch-Bergischen Cafehaustrio beim Zonta-Club Leverkusen.

Schauspielerin Johanna Gastdorf gastierte im Schloss mit dem Rheinisch-Bergischen Cafehaustrio beim Zonta-Club Leverkusen.

Foto: Uwe Miserius

Das Motto des Konzertes trug den Titel "Der Herbst ist der Frühling des Winters". Dabei ging es um die Liebe. Das Rheinisch-Bergische Cafehaustrio - Wolfgang Drechsel (Violine), Hartwig Wolfframm (Violoncello) und Oliver Drechsel (Klavier) - spielte "Caféhausmusik" mit Kompositionen von Johann Strauß und Franz Léhar, aber auch von Edward Elgar und Vittorio Monti. Diese Art von Unterhaltung kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf und stand als Inbegriff für bürgerliche Salonmusik, bei der Melodien aus Oper, Operette und Orchesterwerken erklangen.

Passend dazu las die Leverkusener Schauspielerin Johanna Gastdorf Texte diverser Schriftsteller über Liebesleid und Liebesfreud. Von Konstantin Wecker stammen beispielsweise die Worte "Was für ein Glück nur, dass ich aus Erfahrung vielleicht erfahren, doch nie klug geworden bin", die er in seinem Gedicht "Du liegst so voller Sehnsucht" verewigt hat. Rainer Maria Rilke, bis heute ein bedeutender Dichter der literarischen Moderne, schrieb unter anderen den Vers "Wie mag die Liebe Dir kommen sein."

Der Wunsch nach Liebe und Zuneigung, die in guten wie in schlechten Zeiten hilft, das Leben gemeinsam zu meistern, geht nicht immer in Erfüllung. In Beziehungen sind Frauen und Kinder häufig die Leidtragenden. "Manche sind so arg von Gewalt betroffen und ihr ausgeliefert, dass sie dringend Schutz und Hilfe benötigen, die sie dann im Frauenhaus finden", sagte Petra Block, seit Juni Präsidentin des Zonta-Clubs, in ihrer Ansprache vor dem Konzert. Zonta, ergänzte sie, helfe deshalb, die Stellung der Frau im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern. Passend dazu war der Reinerlös des Konzerts für den Leverkusener Verein "Frauen helfen Frauen" bestimmt.

(gkf)
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