Leverkusen Johanneskirche in Manfort bleibt Gottesdienststätte

Leverkusen · Die pfarramtliche Versorgung bei Beerdigungen, Taufen, Trauungen und Konfirmationen ist gesichert. "Wir werden als Kirche in Manfort präsent bleiben", versprach Superintendent Gert-René Loerken den 60 Teilnehmern der Gemeindeversammlung am Sonntag. In der evangelischen Johanneskirche würden weiter Gottesdienste abgehalten.

Anfang des Jahres war das gesamte Presbyterium der von 4000 auf 150 Mitglieder geschrumpften Gemeinde zurückgetreten. Das Leitungsgremium sah keinen (finanziellen) Spielraum mehr und zog damit die Reißleine. Der Kreissynodalvorstand hatte daraufhin ein Leitungsgremium eingesetzt, das eine Lösung für die prekäre Lage finden sollte. Diesem "Bevollmächtigungsausschuss" gehören der Superintendent, seine beiden Stellvertreter, der Kirchmeister und die Vorsitzenden der beiden Nachbargemeinden Schlebusch und Wiesdorf an.

Zunächst wird die Gemeinde dadurch um rund 102.000 Euro entlastet, dass die Pfarrstelle inklusive aller Overhead-Kosten aufgehoben wird. Pfarrer Jürgen Berghaus wird ab 1. Januar für den Kirchenkreis Vertretungsdienste und Aufgaben in der Notfallseelsorge übernehmen. Die Kosten trägt die Landeskirche, so dass die Bezüge nicht mehr den Haushalt der Kirchengemeinde belasten. Die Gemeinde soll den Nachbarn Wiesdorf und Schlebusch angegliedert werden.

Keine Lösung gibt es bisher in der Gebäudefrage. In der Kirche werden weiter Gottesdienste stattfinden, auch die Gruppen sollen erhalten bleiben. Die Kindertagesstätte schließt sich im August dem Kita-Verbund im Kirchenkreis an. Aber die kleine Gemeinde kann die denkmalgeschützte Kirche samt Gemeindezentrum auf Dauer nicht erhalten. Die Räume sind auch nicht ausgelastet, so dass eine teilweise andere Nutzung naheliegt.

Loerken könnte sich vorstellen, hier das fehlende Zentrum für den von Auto- und Eisenbahn zerschnittenen Stadtteil anzusiedeln. Zumal das Diakonische Werk der Kirche im aktuellen Prozess "Gemeinsam leben in Manfort" (GLIM) ohnehin federführend ist.

Eine Befragung von Vereinen, Schulen, Bewohnern und Gewerbetreibenden soll Grundlage für das Handlungsprogramm sein. Ließe sich an der Johanneskirche ein Nachbarschaftszentrum einrichten, wäre sie über Projektgelder zumindest mittelfristig gesichert.

(mkl)
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