Leverkusen "Jugend forscht": 3. Preis für Leverkusener

Leverkusen · Für den 49. Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" haben sich 20 junge Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen qualifiziert. Die Landessieger wurden gestern in einer Feierstunde im BayKomm ausgezeichnet.

 Eröffnen neue Gefühlswelten: Gernot Sümmermann (vorne ) und Simon Heesen glauben, dass Bewegungsabläufe leichter zu erlernen sind, wenn eine neue Bewegung an der eigenen Hand vom Computer vorgeführt wird.

Eröffnen neue Gefühlswelten: Gernot Sümmermann (vorne ) und Simon Heesen glauben, dass Bewegungsabläufe leichter zu erlernen sind, wenn eine neue Bewegung an der eigenen Hand vom Computer vorgeführt wird.

Foto: Uwe Miserius

"Feel Unreal" haben Gernot Sümmermann und Simon Heesen ihr Projekt genannt. Und in der Tat: Wer sich den Handschuh der beiden Freiherr-vom-Stein-Gymnasiasten anzieht und die Drei-D-Brille aufsetzt, glaubt alsbald, er könne Klavier spielen und fühlt sich in eine andere Welt katapultiert.

"Heute ist es so, dass man Gegenstände auf einem Monitor betrachten, Musik hören und Befehle eingeben kann. Wir wollen in unserem Projekt diese Kette um das Fühlen und Erleben erweitern", sagen die beiden 16- und 17-jährigen Jungforscher. Dafür haben sie einen mit Motor ausgestatten Handschuh entwickelt, der über einen mit einem Computer verbundenen Motorshield Befehle von einem selbst geschriebenen Programm erhält. Effekt: Der Benutzer sieht sich beispielsweise nicht nur Klavier-Spielen, er fühlt es auch.

Diese Entwicklung sicherte den beiden Leverkusenern gestern einen 3. Preis in der Kategorie Technik beim Landeswettbewerb "Jugend forscht".

Drei Tage lang hatten die 13 bis 20 Jahre alten Jugendlichen im Bayer Kommunikationszentrum (BayKomm) ihre Projekte vorgestellt. Wer die 50 Arbeiten der 97 Nachwuchsforscher genauer unter die Lupe nehmen wollte, hatte beim gestrigen Publikumstag ausreichend Gelegenheit dazu.

Am Abend stand dann fest: Für den 49. Bundeswettbewerb haben sich 20 junge Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen qualifiziert. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der Bayer AG, waren 97 Teilnehmer mit insgesamt 50 Forschungsarbeiten angetreten.

Als Patenfirma unterstützt Bayer "Jugend forscht" seit seiner Entstehung. "Als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir sehr an jungen Menschen interessiert, die Eigeninitiative zeigen und dazu bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, Bestehendes zu hinterfragen und ein Leben lang zu lernen", erklärt Michael König, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, das Engagement seines Unternehmens.

Etwas traurig war man bei den Organisatoren gestern allerdings darüber, dass es lediglich 18 Mädchen ins Teilnehmerfeld auf Landesebene geschafft hatten.

Für einige "Jugend-forscht"-Preisträger war die Teilnahme in der Vergangenheit übrigens sogar schon Startschuss für eine berufliche Karriere beim Leverkusener Weltkonzern, wie Bayer-Sprecher Hans-Bernd Schmitz bestätigt: "Manch einer der jungen Nachwuchsforscher wurde später sogar Chef in unseren Forschungslabors", sagt er.

Nicht selten ebnen die Arbeiten der Wettbewerbsteilnehmer den Weg für spätere wissenschaftliche Entwicklungen in der Praxis. Auch bei Gernot Sümmermann und Simon Heesen könnte das so sein. "Wir sehen ein Potenzial darin, dass Bewegungsabläufe leichter zu erlernen sind, wenn eine neue Bewegung an der eigenen Hand vom Computer vorgeführt wird", glauben die beiden. Das könnte etwa im Reha-Bereich neue Möglichkeiten eröffnen.

Beim Bundesfinale vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 in Künzelsau werden die Leverkusener Schüler zwar nicht vertreten sein — aber was jetzt nicht klappt, kann bei der 50. Ausgabe im kommenden Jahr ja noch werden. An Ideen mangelt es den beiden jedenfalls nicht.

(RP)
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