Leverkusen Jugendfeuerwehr im Aufwind

Leverkusen · Der Leichlinger Feuerwehr-Nachwuchs feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum – und steht sehr gut dar. Eine neue Gruppe und ein Schwung neuer Mitglieder bereichern die Arbeit. Das ist wichtig für die "große Wehr", denn die braucht den Nachwuchs aus den Reihen der Jugendfeuerwehr.

Witzhelden Diese 40-Jährige steht voll im Saft: In ihrem Jubiläumsjahr gibt die Leichlinger Jugendfeuerwehr ein ausgesprochen gutes Bild ab. Eine echte Kehrtwende habe man geschafft, erzählt Stadt-Jugendfeuerwehrwart Peter Czychun. "Allein im vergangenen Jahr haben wir 20 neue Mitglieder aufgenommen, da tut sich richtig was." Großen Anteil an dieser Entwicklung hat die neue Juniorgruppe für Kinder von zehn bis zwölf Jahren (wir berichteten). Um das zu feiern, kann man sich schon mal Gäste einladen: Zum Zeltlager der Jugendfeuerwehr war in der vergangenen Woche auch Feuerwehr-Nachwuchs aus Hessen angereist.

Sieben Tage lang campierten 40 Jugendliche und Betreuer auf der Wiese hinter der Witzheldener Feuerwache. "Wir sind hier super aufgenommen worden, besser könnt's nicht sein", resümiert Cedric Höhn. Der 20-Jährige ist stellvertretender Gemeindejugendwart im hessischen Ludwigsau. Die Feuerwehr im dortigen Ortsteil Mecklar hat seit 36 Jahren eine Partnerschaft mit dem Witzheldener Löschzug – jetzt sollte sich auch der Nachwuchs kennenlernen.

Löschboot und Fantasialand

"Die Woche war absolut super geil", sagt Jonathan Grahl (16) aus Leichlingen. Dennis Gleim aus Hessen stimmt zu: "Das wurde nicht langweilig." Ein Höhepunkt war für den 14-Jährigen der Besuch auf dem Werksgelände von Bayer Dormagen. Dort besichtigten die Jugendfeuerwehren ein Löschboot. Andere Ausflüge führten ins Fantasialand oder in eine Tropfsteinhöhle. Meistens drehte sich aber natürlich alles um die Feuerwehr. Deshalb gab es auch keine gewöhnliche Nachtwanderung, sondern eine nächtliche Suche nach vermissten Personen im Wald – überraschende "Alarmierung" inklusive.

"Die roten Autos locken schon"

"50 Prozent unserer Arbeit ist gewöhnliche Jugendarbeit, der Rest sind feuerwehrtechnische Sachen", erklärt Peter Czychun. Das beginne mit Informationen zum Brandschutz, ältere Jugendfeuerwehrleute dürften sich auch mal im Löschen probieren. Feuerwehrmann zu sein, das ist offenbar weiterhin attraktiv für Kinder und Jugendliche. "Die roten Autos locken schon", sagt Thomas Schmitz, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr. "Das ist wichtig, denn der Großteil unserer Aktiven kommt über die Jugendfeuerwehr zu uns." Der stellvertretende Feuerwehr-Chef Ronald Hillbrenner ist überzeugt, dass die Mitglieder der Jugendfeuerwehr von ihrem Engagement ebenfalls profitieren: "Wir glauben, dass wir den Jugendlichen einiges mitgeben, was für ihren Lebensweg wichtig ist." Und nebenbei dürften beim gemeinsamen Zeltlager auch einige neue Freundschaften entstanden sein. "Die Chemie hat gestimmt", sagt Jonathan Grahl. "Ich will hoffen, dass der Kontakt bestehen bleibt."

(RP)
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