Leverkusen Kammann gibt BMW-Autohaus an Procar ab

Leverkusen · Nach über 50 Jahren ist Schluss: Aus Kammann Automobile wird ab Februar "Procar Automobile".

 Seinen Ruhestand tritt Klemens Kammann (74) nach eigenem Bekunden mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. 50 Jahre lang hat er sein Familienunternehmen mit inzwischen 85 Mitarbeitern aufgebaut.

Seinen Ruhestand tritt Klemens Kammann (74) nach eigenem Bekunden mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. 50 Jahre lang hat er sein Familienunternehmen mit inzwischen 85 Mitarbeitern aufgebaut.

Foto: MISERIUS

Klemens Kammann kann sich noch gut an seinen Start als Unternehmer erinnern. Am 1. Januar 1967 ging es los. Obwohl es bei BMW damals kriselte, setzte der frischgebackene Kfz-Meister und angehende Autohändler auf die Marke aus Bayern - mit Erfolg. Das Geschäft nahm schnell Fahrt auf. Mit dem danach einsetzenden Aufstieg des Herstellers wuchs auch Kammanns Betrieb.

Inzwischen hat sein am Overfeldweg gelegenes Familienunternehmen insgesamt 85 Mitarbeiter. Das Angebot umfasst Verkauf, Service und der Vertrieb von Autoteilen. Nun geht der 74-Jährige in den Ruhestand. Den Standort übernimmt die Autohaus-Kette Procar, die als Partner von BMW - und damit auch für Mini und Rolls-Royce - 15 Filialen zwischen Rhein und Ruhr betreibt.

"Wir haben die Entscheidung innerhalb der Familie getroffen", sagt Kamman. Da sein Sohn Thomas beruflich einen anderen Weg beschreiten und die Branche wechseln wolle, habe er sich entschieden, das Unternehmen abzugeben. "Die Planungen dafür laufen seit etwa neun Monaten", berichtet der Geschäftsführer. Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Ruhestand: "Ich habe 50 Jahre lang das Geschäft geleitet, gutes Geld verdient und mehrere Hobbys, denen ich nun nachgehen kann." Ab 1. Februar übernimmt Procar das Geschäft.

Für seine Kunden, betont Kammann, werde sich nichts ändern: "Alle Mitarbeiter werden übernommen und die Ansprechpartner bleiben gleich." Was sich ändere, sei die Geschäftsführung - und der Name. "Wir haben uns für einen sauberen Schnitt entschieden." Als klassisches Familienunternehmen sei es nicht leicht, mit größeren Ketten mitzuhalten. "Die haben natürlich ganz andere Möglichkeiten."

Die Procar-Gruppe hat 850 Mitarbeiter an 15 Standorten. Rund 7000 neue und 10.000 gebrauchte Fahrzeuge wurden im Schnitt pro Jahr verkauft. Ihren Umsatz beziffert die Gruppe auf rund 500 Millionen Euro. Laut Sascha Müller, der bei Procar für das Marketing zuständig ist, passt die Übernahme von Kammann in die Strategie des Unternehmens, dessen Marktgebiet sich in zwei Teile gliedert: einen nördlichen, und einen südlichen mit vier Standorten in Köln und einem in Erkelenz.

"Mit unserer Präsenz in Leverkusen schließen wir ein Stück weit die Lücke zwischen beiden Teilen", sagt der 30-Jährige. Der Standort in Leverkusen hat demnach ab Februar Zugriff auf etwa 2.100 Neu- und Vorführfahrzeuge der Procar-Gruppe der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce.

(RP)
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