Leverkusen Kaninchen kein Kuscheltier – Ratte schon

Leverkusen · Wer ein Kleintier anschaffen möchte, der sollte sich vorher genau informieren, um dann die richtige Entscheidung zu treffen. Alle wichtigen Tipps gibt es morgen, 27. April, von 12 bis 17 Uhr im Tierschutzzentrum an der Reuschenberger Straße. Dort findet zum dritten Mal ein "Kleintiertag" statt, wo Interessenten unter anderem erfahren können, welche Tiere für Kinder gut geeignet sind. "Ein Kaninchen zum Beispiel ist kein Kuscheltier", stellt der 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins, Gerd Kortschlag, umgehend klar. Auch wenn es vielleicht Ausnahmen gebe und mancher behaupte, sein Kaninchen sei zahm. Wenn es sich auf den Arm nehmen und streicheln lasse, dann genieße es nicht ruhig die Streicheleinheiten, sondern verharre in einer Art Totenstarre, weil Kaninchen nun einmal Fluchttiere seien.

 Degus sind Nageenthusiasten – wer sich so ein bis zu zwölf Zentimeter langes Kleintier, das zur Familie der Trugratten gehört, anschafft, sollte darauf achten, immer genügend Knabbermaterial im Käfig anzubieten.

Degus sind Nageenthusiasten – wer sich so ein bis zu zwölf Zentimeter langes Kleintier, das zur Familie der Trugratten gehört, anschafft, sollte darauf achten, immer genügend Knabbermaterial im Käfig anzubieten.

Foto: Dackweiler (Archiv)

Aber welches Kleintier taugt denn zum Kuscheln? "Auch wenn Sie sich jetzt schütteln, das sind Ratten", antwortet Kortschlag. Man spreche ja nicht von Kanalratten, von denen es rund um das Tierschutzzentrum einige gebe, die von weggeworfenen Überresten der Fast-Food-Esser lebten. Der Tierschützer meint die schwarz-weißen Schmuckratten, die sich gerne in den Ärmel kuscheln. Mit zwei bis drei Jahren hätten sie eine kurze Lebenserwartung und das sei für Kinder ein überschaubarer Zeitraum, um Verantwortung zu übernehmen.

Außerdem will Kortschlag über die richtige Haltung informieren. Kaninchen und Meerschweinchen gehören beispielsweise nicht zu zweit in ein Gehege. "Sie vertragen sich zwar, aber sie verstehen sich nicht", sagt Gerd Kortschlag. Wer sie zusammen halten wolle, brauche mindestens zwei von einer Art. Mit Kleintieren, die am Samstag besonders im Fokus stehen, sind außerdem Hamster, Degus, Meerschweinchen, Wellensittiche, Rennmäuse und Frettchen gemeint. Wer sich für die Anschaffung eines Tieres entschieden habe, der sollte sein Interesse im Tierheim anmelden und nicht in eine Zoohandlung oder gar in ein Gartencenter gehen, rät Kortschlag. "Wir haben so viele Kleintiere, die ein schönes Zuhause suchen."

Zusätzlich zu vielen Infos gibt es Vorträge zu verschiedenen Themen — 13 Uhr: Deguhaltung, 13.30 Uhr: Mäuse und Ratten, 14 Uhr: Claudia BreDo liest aus ihrem Buch "Flipo und Finchen: Kaninchengeschichten von und mit Kaninchen", 14.30 Uhr: Hamsterhaltung, 15 Uhr: über gesunde Ernährung von Kaninchen und Meerschweinchen, 16 Uhr: geeignete Käfige und Zubehör für Wellensittiche. 16.30 Uhr: Es werden die Gewinner der Tombola und Wettbewerbe bekannt gegeben.

(mkl)
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