Leverkusen Geldnot: Rote-Funken-Chef denkt über Festzelt auf Kölner Gebiet nach

Leverkusen · Dass selbst Besucher einer Herrensitzung so richtig ausgelassen feiern, schunkeln und aus sich rausgehen können, hätte niemand gedacht. Schon gar nicht die KG Rote Funken, die am Sonntag insgesamt 850 Männern im Forum ein Spitzenprogramm präsentierten.

 Ganz Großes präsentierten die Roten Funken auf der Herrensitzung: Die Schau auf der Terrassensaal-Bühne (hier Markus Krebs) wurde auf eine Riesenleinwand übertragen, damit alle Zuschauer gute Sicht hatten.

Ganz Großes präsentierten die Roten Funken auf der Herrensitzung: Die Schau auf der Terrassensaal-Bühne (hier Markus Krebs) wurde auf eine Riesenleinwand übertragen, damit alle Zuschauer gute Sicht hatten.

Foto: Uwe Miserius

Unter anderem dabei waren die Redner "Hausmann" Jürgen Beckers, Knacki Deuser und Markus Krebs. Dazu kamen Musikgruppen wie "Querbeat" und Kasalla, die ihren Hit "Stadt met K" in der Stadt mit L vorstellten und tosenden Beifall erhielten. Klaus Fings, zweiter Vorsitzender: "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Eigentlich kommen Männer zur Herrensitzung und wollen unterhalten werden."

Mit Hilfe der neuen, fast zwölf Quadratmeter großen Videoleinwand, konnten Gäste noch besser sehen, was auf der Bühne geschah. "Wir wollen alles versuchen, um wieder mehr Besucher zu bekommen", erläuterte dazu Klaus Fings und ergänzte, je nach Resonanz sei geplant, diese Technik künftig bei allen Veranstaltungen einzusetzen.

Sigi Kaschulla plagten ganz andere Sorgen. "Die Gema hat ihre Gebühren innerhalb von zwei Jahren von 7500 Euro auf jetzt 11.200 Euro angehoben", sagte der Vorsitzende, der für 2018 schon mal seinen Rückzug angekündigt hat und dann insgesamt 22 Jahre im Amt war. "Das ist selbst für einen so gut aufgestellten Verein wie die Roten Funken kaum zu bezahlen. Wir kommen echt an unsere Leistungsgrenzen", klagte er.

Die Abgaben auf die Preise umzulegen funktioniere nicht, weil sonst die Kunden ausblieben. Dazu komme die Miete fürs Forum. Zwar habe die Gesellschaft, da sie dort die meisten Veranstaltungen ausrichte, einige Vergünstigungen, bemerkte Kaschulla. Insgesamt gesehen seien die Kosten aber zu hoch. Kaschulla: "Wir fühlen uns in die Enge getrieben."

Jetzt will man sich nach Karneval mit anderen Alt-Leverkusener Vereinen zusammensetzen und nach einer Lösung, sprich nach einer Alternative zum Forum suchen. Denkbar wäre beispielsweise, sagte Kaschulla, ein Zelt auf Kölner Stadtgebiet aufzustellen. Ob das gelinge, sei noch unklar und müsse erst durchgerechnet werden. Dass es gelingen kann, zeigt ein Beispiel aus der Nachbarstadt Leichlingen. Dort haben sich Karnevalsvereine gewehrt und wollten wegen zu hoher Miete für die städtische Aula nach Bergisch Neukirchen "auswandern". Darauf hat Bürgermeister Frank Steffes veranlasst, dass Karnevalisten die Miete erlassen wird. "Ehrenamtlich tätige Vereine dürfen nicht geschröpft, sondern müssen unterstützt werden", begründete Steffes.

(gkf)
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