Leverkusen Urlaub für närrischen Nachmittag

Leverkusen · Das närrische Treiben in der fünften Jahreszeit erreicht in diesen Tagen seinen Höhepunkt. In großen Sälen feiern Löwe, Zebra und Co. das Leben und sich selbst. Und das zuweilen unter der Woche, mitten am Tag. Auch die Sitzung der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) am vergangenen Mittwochnachmittag war nahezu ausverkauft - was also ein echter Narr ist, der nimmt sich für den Karneval eben frei.

 Tapfere Ritter: Birgit Sürth und Ulrike Auweiler (vorne) aus dem Vorstand führten durchs Programm. Foto: Miserius

Tapfere Ritter: Birgit Sürth und Ulrike Auweiler (vorne) aus dem Vorstand führten durchs Programm. Foto: Miserius

Foto: Miserius Uwe

300 Menschen hätten in die Stadthalle Hitdorf gepasst, 290 fanden schließlich den Weg in den bunt geschmückten Raum. Der traditionell zur Sitzung gereichte Kuchen stand zu Beginn bereits auf den Tischen und wurde von manchem gierig angesehen, jedoch wagte zunächst niemand, ihn anzurühren und zu vernaschen.

"Es geht um Spaß an der Freude", sagte Literatin Renate Schumacher lächelnd an einem etwas ruhigeren Tisch in einer Ecke. Das allerdings ist nur die halbe Wahrheit. Die die Gemeinschaft sammelt Spenden und übergibt den Reingewinn jedes Jahr einem guten Zweck. In der vergangenen Sessionen war der Betrag für den Martinszug der Hitdorfer Grundschulen aufgewendet worden. "Die Summe war vierstellig, es waren gut 2000 Euro", verriet Schumacher nach kurzem Zögern dann doch.

Nun hätte man glauben können, eine Sitzung unter der Woche sei wirtschaftlich unklug - doch weit gefehlt. Die Menschen in der Stadt nehmen sich nämlich für ihre fünfte Jahreszeit gerne einmal eine Auszeit vom stressigen Arbeitsleben. So machte das auch Anette Landwehr, die eigentlich Apothekerin, heute aber mit 14 weiteren Frauen Tänzerin ist. "Meine Chefin kennt das schon", berichtete sie lachend. Daher gebe es keine Probleme mit dem kurzen Urlaub.

Mit ihrem kfd-Ballett brachte sie viel Schwung in die Hütte. Einmal in der Woche, erzählte sie, trainieren die Mädels miteinander. "Wir sind mehr eine Spaßtruppe, aber all unsere Tänze entwickeln wir selbst", betonte die 48-Jährige. Verstärkung werde natürlich immer gesucht. Wer mitmachen wolle, solle einfach montags gegen 20 Uhr ins Pfarrheim an der Hitdorfer Straße kommen.

Während Landwehr von ihrem Engagement sprach, streckten im Hintergrund bereits junge Mädchen von den Hetdörper Mädche un Junge ihre Beine durch. Das Tanzcorps hatte einen seiner vielen Auftritte. Zoe und Emily sind mit ihren sieben und acht Jahren schon jetzt alte Hasen. "Nur manchmal sind wir noch aufgeregt", erzählte Zoe. Dann nämlich, wenn ein neuer Tanz zum ersten Mal aufgeführt wird. Ansonsten sei das doch alles ein Klacks, sagte sie lachend.

(brü)
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