Leverkusen Kinder bringen den Segen für 2017

Leverkusen · Die Sternsinger von St. Antonius waren gestern in Wiesdorf unterwegs, um bei ihrem Umzug ihren Segen zu übermitteln und Geld für Kinder in Not zu sammeln.

 Liël, Joy und Mara mit den selbstgebastelten Goldkrönchen und der Betreuerin Karin Wetzel. Sie absolvieren zu viert einen langen Marsch.

Liël, Joy und Mara mit den selbstgebastelten Goldkrönchen und der Betreuerin Karin Wetzel. Sie absolvieren zu viert einen langen Marsch.

Foto: Miserius

Sie hatten Glück: Als Mara (10), Joy (9) und Liël (9), mit ihren gebastelten Goldkrönchen auf dem Kopf und den Umhängen gestern Nachmittag von der Gemeinde in Wiesdorf loszogen, schien die Sonne. Knackig kalt war es zwar, doch unter ihren königlichen Gewändern trugen die Mädchen dicke Winterjacken. Vor ihnen stand noch ein längerer, mehrstündiger Marsch durch die Siedlungen rund um die St. Antonius Kirche, bei dem sie an verschiedenen Haustüren anklopfen und klingeln, singen und ihren Segen hinterlassen würden, für eine kleine Spende zugunsten des gemeindeeigenen Projekts "Himmlische Kinder".

Von Aufregung war bei den drei Freundinnen nichts zu spüren. "Die Lieder kennen wir noch aus den vergangenen Jahren", sagte Mara entspannt. Auch Joy und Liël hatten bereits häufiger das wichtige Amt der Sternsinger übernommen. Warum? "Weil es einfach sehr viel Spaß macht", antwortete Joy. "Die Leute, bei denen wir klingen, sind immer froh, wenn wir ihnen den Segen bringen", erzählte Liël weiter. Und manchmal erhalten die drei tapferen Sternsinger, neben der Spende, ja auch noch ein paar Süßigkeiten als Wegzehrung.

Begleitet wurden die drei, die als Caspar, Melchior und Balthasar unterwegs sind, von Karin Wetzel: "Ich gehe als Begleitung und als Kamel mit", sagte die 51-Jährige scherzhaft. In ihrem Jutebeutel verstaute sie die Süßigkeiten, die ihnen die Hausbewohner mit auf den Weg gaben. Seit einem Vierteljahrhundert begleitet Wetzel nun schon die Sternsinger in der Gemeinde. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit: "Es macht wirklich sehr viel Spaß, vor allem wenn man sieht, wie sich besonders die Älteren über den Besuch der Sternsinger freuen. Das gibt einem einfach ein sehr gutes Gefühl."

Mit einer Liste in der Hand zog Wetzel mit den Mädchen los. Auf der Straße wurden sie von Passanten angehalten, die sich erfreut zeigten und den Sternsingern eine kleine Spende in die Blechdose einwarfen. Eine ältere Dame, die mit dem Fahrrad unterwegs war, hielt extra an, als sie die Sternsinger entdeckte. "Schön, dass ich euch hier antreffe. Könntet ihr mir einen Segen da lassen, auch für meine Tochter? Ich hab euch die letzten Jahre immer verpasst", sagte die Frau, die, nach Spende und einem Aufkleber mit dem bekannten Segen "20*C+M+B*17", glücklich davon radelte.

Auch Brigitt Bertram vom gleichnamigen Bestattungshaus in der Adolfstraße freute sich über den Besuch der Sternsinger: "Ich finde es klasse, dass ihr da seid. Schön habt ihr das gemacht", lobte sie die Mädchen, die mit einer Spende und einer Tüte Süßes ebenso glücklich weiterzogen. Bertram: "Toll, dass es noch Kinder gibt, die diese schöne Tradition aufrecht erhalten."

(RP)
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