Leverkusen Klinik will Ausweisung einer Fachkraft abwenden

Leverkusen · Gegen die für Montag angekündigte Ausweisung einer brasilianischen Pflegerin geht das St. Josefs-Krankenhaus an.

 Alaide Vieira de Macedo aus Brasilien möchte in ihrer deutschen Wahlheimat bleiben.

Alaide Vieira de Macedo aus Brasilien möchte in ihrer deutschen Wahlheimat bleiben.

Foto: uwe Miserius

Es geht jetzt um Stunden für die 27-jährige Brasilianerin Alaide Viera de Macedo: Am Montag soll sie ausgewiesen werden. Doch sie hat nach unserer Berichterstattung über ihr Schicksal einen neuen Fürsprecher gewonnen im St.-Josef-Krankenhaus, das sich für ihren Verbleib in Leverkusen einsetzt. Dort hatte die in Brasilien ausgebildete Krankenschwester ein Praktikum absolviert und ebenso, wie zuvor im Klinikum Leverkusen, hervorragende Zeugnisse erhalten. Da ihre Krankenschwesterausbildung in Deutschland nicht anerkannt wird, gilt sie hier nur als Kranken- und Gesundheitspflegeassistentin, für die die Ausländerbehörden aber keine Arbeitsgenehmigungen erteilen.

Das St. Josef-Krankenhaus in Wiesdorf möchte die überaus motivierte und fähige Fachkraft aber behalten. Und nicht nur diese Stelle hat ihr auf Anhieb einen Arbeitsplatz angeboten. Junge, motivierte und gut ausgebildete Kräfte werden in der Pflege überall händeringend gesucht.

Die Brasilianerin hat zwar angeboten, in Leverkusen ihre Ausbildung als Krankenschwester zu wiederholen. Doch selbst für eine solche Ausbildung wird ihr die Arbeitserlaubnis und damit der Aufenthalt in Deutschland verwehrt, obwohl sie einen Bürgen in dem Leverkusener Hermann Merfort hat.

Die Sprecherin des St.-Josef-Krankenhauses, Cerstin Tschirner, sagt allerdings: "Wir hoffen, dass Frau de Macedo ihre Koffer nicht packen muss." Das Krankenhaus versuche mit einem Ausbildungsangebot an die Brasilianerin beim Ausländeramt eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zu erwirken: "Die Zeit drängt, wir hoffen, dass die Ausländerbehörde einlenkt", sagt die Krankenhaus-Sprecherin. Denn auch in der St.-Josef-Klinik sei der Pflegemangel längst angekommen. Dabei habe Alaide im Krankenhaus einen denkbar positiven Eindruck sowohl beim Team als auch bei den Patienten hinterlassen: "Da ist mal jemand, der sogar in der Geriatrie sehr gut mit den Demenzkranken umgehen kann, und dann soll die Frau ausgewiesen werden", wundert sich Tschirner.

Das Ausländeramt der Stadt hüllt sich weiter in Schweigen. Auch auf die wiederholte Anfrage der RP hieß es gestern nur: "Da es sich, wie gesagt, um ein laufendes Verfahren handelt, verbieten sich weitergehende Auskünfte auch weiterhin - insbesondere da das Verfahren auf Verwaltungsseite noch nicht abgeschlossen ist", gab eine städtische Pressesprecherin die Stellungnahme der Ausländerbehörde wieder.

(RP)
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