Leverkusen Klinikum baut 100 weitere Parkplätze

Leverkusen · Bei der Vorstellung der Bilanz des Klinikums sprach dessen Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann auch über den Platzmangel auf dem Gelände, die Einrichtung einer Zweigstelle der LVR-Klinik Langenfeld und den B-Plan Auermühle.

 Will die Parksituation entschärfen: Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann.

Will die Parksituation entschärfen: Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann.

Foto: U. Miserius

Das Klinikum-Gelände lässt sich mit Manhattan vergleichen - was das Platzangebot angeht: Hüben wie drüben geht es im Grunde nur noch nach oben. "Von der einen Seite sind wir durch die Dhünn begrenzt, auf der anderen durch den Carl-Carstens-Ring. Nach oben ist Luft", sagte Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann gestern bei einer Premiere. Zum ersten Mal stellte das Klinikum seine Bilanzzahlen ausführlich vor.

Dazu gehören auch die geplanten Investitionen. Und da steht ganz oben auf der Liste: Aufstockung des Funktionstraktes am Hauptgebäudekomplex um drei Stockwerke für zwölf Millionen Euro. Dorthin soll die Neurologie umziehen, die bisher im Gebäude der ehemaligen Geriatrie am anderen Ende des "Gesundheitsparks" untergebracht war. Anfang 2017 soll der Aufbau fertig sein, der Bauantrag dafür werde bald eingereicht. Untergebracht werden dort neben Pflegestationen auch die Erweiterungen der Stroke Unit (Stichwort: Schlaganfall) und der Funktionseinheit für ambulantes Operieren.

In das freigezogene Gebäude nahe des Verwaltungshochhauses "steckt der Landschaftsverband Rheinland 6,3 Millionen, um eine Zweigstelle der psychiatrischen LVR-Klinik Langenfeld einzurichten - ein Projekt, das seit zehn Jahren keimt und nun endlich umgesetzt wird", ergänzte Zimmermann.

Umgesetzt werden soll auch der Plan, das Parkplatzangebot auf dem Areal - bisher 1004 Parkplätze - um 100 Stellplätze an Straßen und Gebäuden zu erweitern. Weil Zimmermann selbst gerne aus seinem Bürofenster in der zehnten Etage des Hochhauses auf das Grün auf dem Klinikumgelände guckt, will er aber auch die "Verweilqualität" erhöhen. "Es gibt zu wenig Bänke. Das müssen wir ändern."

Weil es generell zu wenig Platz gibt, hat Zimmermann beim Bebauungsplan Auermühle angeregt, dort ein neues Parkhaus fürs Klinikum zu berücksichtigen. "Unsere einzige Möglichkeit zu expandieren, ist auf der anderen Straßenseite des Karl-Carstens-Rings", betont er. Dort schwebt ihm ein Parkhaus für die Mitarbeiter vor, das zur Entlastung der Parksituation am Klinikum - gerade zu Stoßzeiten zwischen 11 und 15 Uhr - beitragen könnte. "Besucher des Hauses sollen weiterhin nah an den Klinikum-Gebäuden parken."

Zimmermann beugte notorischen Unkenrufern, die ihm in der Vergangenheit schon einmal "Gigantismus" vorgeworfen haben, vor: "Das Klinikum dient der Bevölkerung. Hier geht es darum, das Bestmögliche anzubieten." Und eine machbare Finanzierung dafür zu finden: Das Land stellt dem Klinikum pro Jahr rund 1,3 Millionen Euro Baupauschale zur Verfügung plus 1,5 Millionen für Ersatzanschaffungen für medizinische Geräte. Davon lässt sich ein Zwölf-Millionen-Projekt nicht finanzieren. Zimmermann arbeitet mit dem Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), das benutzt er für Zins- und Tilgungsleistungen, "für kreditfinanzierte Investitionen. Das ist solide." Den Funktionsgebäude-Aufbau will er zu zwei Dritteln aus Ablösungen von Altdarlehen finanzieren, etwa einem für das Ärztehaus Medi-Lev; zudem kommt dem Klinikum das niedrige Zinsniveau derzeit entgegen.

Und gegen noch einen steten Vorwurf geht der Klinikum-Geschäftsführer an: "hochverschuldet". Immerhin: Das Klinikum erwirtschaftete 2014 eine "knappe schwarze Null. Das ist so gewollt, jeder Euro soll ins Unternehmen fließen", betonte er. Wer die Zahlen richtig analysiere, komme zu dem Schluss, dass das ein verantwortlicher Umgang mit den Finanzen sei.

(RP)
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