Leverkusen Klinikum kämpft gegen Bluthochdruck

Leverkusen · Rund ein Viertel der Bevölkerung leidet unter der heimtückischen Erkrankung - viele, ohne es zu wissen.

 Heribert Faßbender (Mitte) ist Schirmherr beim 11. Leverkusener Patientenseminar zum Welthochdrucktag im Forum Leverkusen. Auch er war gestern beim Pressetermin im Klinikum.

Heribert Faßbender (Mitte) ist Schirmherr beim 11. Leverkusener Patientenseminar zum Welthochdrucktag im Forum Leverkusen. Auch er war gestern beim Pressetermin im Klinikum.

Foto: ralph Matzerath

Bluthochdruck tut nicht weh. Das Tückische an der Erkrankung ist, dass jedenfalls zu Beginn kaum spürbare Beschwerden auftreten. Rund ein Viertel der Bevölkerung ist betroffen, viele wissen es aber nicht. Wird Bluthochdruck nicht erkannt und behandelt, kann er allerdings schwerwiegende Folgen haben, wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Erblindung oder Nierenversagen. "Hypertonie-Patienten können sehr gut eingestellt werden", versichert Prof. Dr. Peter Schwimmbeck, Direktor der Kardiologie und Internistischen Intensivmedizin am Klinikum Leverkusen. Je früher, desto besser, denn nur so können die bösen Folgen vermieden werden.

Wie, darüber wird er beim 11. Leverkusener Patientenseminar zum Welthochdrucktag im Forum sprechen. "Das Wichtigste ist, die Leute zu erreichen", sagt er und ist deswegen froh über die Unterstützung des bekannten Schirmherren Heribert Faßbender. Der Sportjournalist, der 25 Jahre die Sportschau moderierte, ist selbst bekennender Hypertoniker und als Patient von Prof. Schwimmbeck bestens eingestellt. Er hofft, dass dieses Jahr nicht nur "die Stammkunden" die Veranstaltung am Samstag, 9. Mai, besuchen. Vor allem die jüngere Generation, die aufgrund von beruflichem Stress und Doppelbelastung vielleicht besonders gefährdet ist, will man erreichen.

Denn bei ihnen nimmt die Erkrankungsrate zu, von den über 60-Jährigen ist laut Statistik jeder Zweite betroffen. Auch der Direktor der Kinderklinik im Klinikum, Priv.-Doz. Dr. Joachim G. Eichhorn, hat einen Beitrag zum Vortragsprogramm. Grund ist eine aktuelle Studie, die besagt, dass bereits drei bis vier Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter Bluthochdruck leiden. Diese Fälle gelte es herauszufiltern und frühzeitig zu behandeln. Es sei fatal, wenn erst beim 20-Jährigen ein Bluthochdruck festgestellt würde, der schon seit dem Säuglingsalter bestehe. Diese Lebensjahre müsse man von der durchschnittlichen Lebenserwartung hinten abziehen, erklärt er den Ernst der Lage.

Wie bei früheren Patientenseminaren im Forum wird es auch am 9. Mai zunächst ein Vortragsprogramm von 10 bis 11.30 Uhr geben. "Alle Referenten sind gehalten, in allgemeinverständlicher Sprache zu reden", betont Heribert Faßbender. Gesprochen wird über die geeigneten Maßnahmen wie ausreichende Bewegung, Stressbewältigung und vor allem eine gesunde (salzarme) Ernährung. Von 11.30 bis 14 Uhr sind diverse Messaktionen vorgesehen. Besucher können nicht nur ihren Blutdruck messen lassen und sich über Messgeräte informieren, sondern auch Ultraschall-Untersuchungen von Herz und Halsgefäßen in Anspruch nehmen.

11. Leverkusener Patientenseminar"Welthochdrucktag" am Samstag, 9. Mai, 10 bis 14 Uhr im Forum.

(mkl)
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