Leverkusen Kluge Ideen beim Landesfinale von "Jugend forscht"

Leverkusen · Ist Barrierefreiheit auch für Rollstuhlfahrer möglich? Lässt sich der Akku eines Smartphone schneller laden? Diesen und weiteren Fragen stellten sich 79 junge Forscher aus dem gesamten Bundesland zwischen 15 und 21 Jahren beim Landeswettbewerb "Jugend forscht". Gestern präsentierten sie ihre Ergebnisse im "Baykomm" der Bayer AG. Am Abend folgte die feierliche Siegerehrung im Erholungshaus, zu der sich auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann angekündigt hatte.

 Preisträger Tilmann Hoffbauer (16) ist ein findiger junger Software-Konstrukteur, sein "PiPresenter" ersetzt das Laptop bei digitalen Präsentationen

Preisträger Tilmann Hoffbauer (16) ist ein findiger junger Software-Konstrukteur, sein "PiPresenter" ersetzt das Laptop bei digitalen Präsentationen

Foto: Miserius

Die Arbeiten der jungen Forscher, die zuvor bereits die sehr hohe Hürde vom Regionalwettbewerb überstanden haben, beschäftigten sich mit sieben verschiedenen Themenfeldern. Um es vorweg zu nehmen: Teilnehmer aus Leverkusen waren nicht dabei. Einst sei das Landrat-Lucas-Gymnasium mit vielen Arbeiten sehr erfolgreich gewesen, sagte Landeswettbewerbsleiter Dieter Römer. "Im Moment halten sich alle Gymnasien bedeckt", fügte er hinzu. "Als Leverkusenerin blutet mir das Herz", bemerkte Dr. Katrin Schneider von der Bayer Unternehmenskommunikation. "Wenn es keine Betreuungslehrer gibt, die sich dafür interessieren, gibt es auch keine Chance zur Teilnahme."

Mit einer überaus praktischen Lösung kam Tilmann Hoffbauer (16) vom Theodor-Fliedner-Gymnasium Düsseldorf eine Runde weiter. Für seine kreative Idee erhielt der junge Mann, der noch ein Jahr bis zum Abitur hat und ein Informatik-Studium anstrebt, den ersten Preis im Gebiet "Arbeitswelt". Aus eigener Erfahrung weiß er, dass Präsentationen mit Digitalprojektoren häufig nicht gelingen. Mal fehlt ein Kabel oder Update, mal ist es ein Software-Fehler. Nun hat er mit Hilfe des Kleinstcomputers Rasperry Pi, eines Touchscreens und einer selbst entwickelten Software den so genannten "PiPresenter" gebaut, der den Laptop ersetzen soll. "Die Landesregierung will immer, dass digitale Medien im Unterricht eingesetzt werden", begründet Hoffbauer seine Idee, "künftig lässt sich dies mit Hilfe eines USB-Sticks - auf dem die gesamte Präsentation vorbereitet ist - leicht, zuverlässig und einfach gestalten." Vorteile sind der geringe Preis - für die mobile Version rechnet er mit 85 Euro Materialkosten. Und der "PiPresenter" ist wegen seiner geringen Größe immer einsatzbereit. Einen von vielen Sonderpreisen erhielten Candelas Gross und Cristina Agudo von der Deutschen Schule in Madrid für ihr "Rettungssystem gegen nassen Tod", dass Kinder unter fünf Jahren vor dem Ertrinken bewahren soll. Das Finale von "Jugend forscht" ist für 25. bis 28. Mai in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen geplant.

(gkf)
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