Leverkusen Kochen fürs Klima: Grashüpfercreme in Schokobadewanne

Leverkusen · Ein Exportschlager aus Leverkusen soll bis Ende des Jahres überall in Deutschland zu erhalten sein. Es handelt sich um ein Kochbuch, das unter dem Titel "Sterneköche fürs Klima" auf Naturgut Ophoven erstellt wird.

 Hanna Hipp probierte mit Kindern Rezepte aus dem Klima-Kochbuch im Naturgut Ophoven aus.

Hanna Hipp probierte mit Kindern Rezepte aus dem Klima-Kochbuch im Naturgut Ophoven aus.

Foto: Uwe Miserius

Das Vorwort wird Shary Reeves (Wissen macht Ah!) schreiben. Das Lehrbuch über Ernährung und Klima ist in einer Erstauflage von 3000 Exemplaren geplant und soll 90 Gerichte enthalten, die von zwölf Leverkusener Kindern für Kinder getestet wurden. Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt mit 90 000 Euro.

"Es vermittelt Kindern, wie sie sich klimaschonend und gesund ernähren können, das ist für Kinder umwelt- und zukunftsrelevant", nannte Projektreferent Gerald Knauf den Grund für die Förderung. Dem Projekt vorausgegangen war die Befragung von rund 160 Schulkindern im Grundschulalter, bei denen sie nach ihren liebsten Ernährungshits und -Flops befragt wurden. Das Ergebnis: Wie erwartet wurden Pizza, Spaghetti und Döner am häufigsten genannt.

Als Lieblingsgemüse landeten Gurke und Tomate auf Platz eins, Brokkoli wird verabscheut. Äpfel zählen zum Lieblingsobst, Birne und Kiwi gehen gar nicht. Und auch mit exotischen Früchten kann man Kindern keinen Gefallen tun. Aber was hat superschnelle Minipizza, Gurkenschlangen, Vampirtunke, Grashüpfercreme und Erdbeeren in Schokobadewanne mit Klimawandel und Klimaschutz zu tun?

26 Kinder aus Klasse 2b der Grundschule Heinrich-Lübke-Straße hatten vor kurzem die genauen Zusammenhänge erfahren. Dass sich Klima auch durch Ernährung beeinflussen lässt, war ihnen bis dahin nicht bewusst. Dazu erklärte Naturgut-Leiter Hans-Martin Kochanek: "Jeder Deutsche produziert bei seiner Ernährung pro Jahr 1600 Kilogramm schädliche Treibhausgase.

Durch klimafreundliche Ernährung lässt sich diese Zahl auf 850 Kilo halbieren." Die Kinder lernten die Zusammenhänge beim Projekt "Sterneköche fürs Klima" kennen. Erst spielerisch mit viel Spaß und Eifer in der Energiestadt-Ausstellung. Nur, wer wusste, wann ein bestimmtes Obst oder Gemüse geerntet wird, durfte buzzern. Viele waren überrascht, dass Erdbeeren eigentlich nur im späten Frühjahr oder Sommer bei uns geerntet werden, obwohl sie ganzjährig in den Geschäften angeboten werden.

Ebenfalls neu war die Erkenntnis, dass die Zubereitung von Tomate, Schafskäse oder Rindersteak unterschiedlich viel Zeit und Energieverbrauch kosten. Die Übungen wurden schließlich im Kochkurs praktisch fortgesetzt. Für die Zukunft ist geplant, das Sternekochen dauerhaft ins pädagogische Programm des Naturgutes zu integrieren.

(gkf)
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