Leverkusen Kochschule wird Kneipenkulisse

Leverkusen · Für die Dreharbeiten zu dem Fernsehfilm "Fast eine Million" wurde die frühere Kochschule von Rainer Mitze in Wiesdorf zu einer Kaschemme umgebaut. Gestern war Thekenschau.

Dreharbeiten zu "Fast eine Million"
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Wiesdorf Vieles ist bei Film und Fernsehen Illusion. Kulissenbauer sind oft wahre Künstler, die aus dem Nichts Traumhäuser entstehen lassen. Sie erschaffen ganze Schlösser nur aus Sperrholz, bunter Pappe, Farbe und Leim. In einem Eckhaus in Wiesdorf geschieht derzeit etwas gänzlich anderes. Für die Dreharbeiten zum Fernsehfilm "Fast eine Million" wird die frühere Kochschule von Rainer Mitze Ecke Dönhoffstraße/Montanusstraße in eine Kneipe umgebaut. Gestern lud die Produktionsfirma Müller & Seelig, die den Film im Auftrag der ARD Degeto dreht, zur Thekenschau ein. Nicht nur Klaus-Ulrich Heimann von der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL), der das Haus gehört, traute seinen Augen nicht. Aus der Kochschule mit ihrem hochmodernen Ambiente ist eine richtige Kaschemme geworden.

Gebäude ist einer echter Glücksfall

Der Zustand der Häckelgardinen und der Tapeten verrät, dass dieses Etablissement definitiv vor sämtlichen Überlegungen eines Rauchverbots entstanden ist. Den schmucken Karnevalsorden an den Wänden nach zu urteilen, soll die Kneipe in der Kölner Südstadt angesiedelt sein: Die närrischen Trophäen der KG Alt-Severin aus dem Severinsviertel überwiegen. Für die Produzentin Jutta Müller ist das Gebäude in Leverkusen ein echter Glücksfall. Denn in der turbulenten Familienkomödie mit Birge Schade, Götz Schubert und Grit Boettcher geht es um die wundersame Verwandlung einer heruntergekommenen Kneipe in ein Top-Restaurant mit Molekularküche.

"Die frühere Kochschule ist ein ideales Motiv für uns. Wir mussten die verlotterte Pinte ja nur hineinbauen. Im Film montieren wir die Kneipe Stück für Stück ab und schälen den ursprünglichen Zustand wieder heraus", sagte Jutta Müller. Bei "Fast eine Million" geht es um einen Lottogewinn. Mit dem Geld soll der Traum vom eigenen Restaurant wahr werden. Gedreht wird meist an Schauplätzen in Köln.

In einer Einstellung wird es wichtig sein, dass die Darsteller keine Höhenangst haben. Denn das Drehbuch sieht eine Fahrt mit der Rheinseilbahn vor. Das dürfte eine Herausforderung werden. Die Gondeln sind nicht sehr geräumig und nach einmal hin und wieder zurück wird die Szene kaum im Kasten sein. 23 Drehtage sind geplant. Gut eine Woche wird das Team in Wiesdorf sein. Danach ist das Objekt wieder zur Vermietung frei. Am liebsten wäre es der WGL, wenn wieder eine Kochschule einziehen würde. Bloß keine Kneipe.

(RP)
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