Leverkusen Koloniemuseum feiert seinen zehnten Geburtstag

Knarzende Dielen und Fenster, an deren Scheiben im Winter noch Eisblumen zu sehen sind: Was für die meisten Hausbesitzer ein Zeichen zum Renovieren wäre, ist für Elke Kersten ein Grund, stolz zu sein. Sie ist Vorstandsmitglied vom Freundes- und Förderverein des Kolonie-Museums Leverkusen. In diesem Museum wird dargestellt, wie Bayer-Mitarbeiter in den 1930er Jahren gelebt haben. Denn als das Bayer-Werk nach Leverkusen kam, wuchs auch die Bewohnerzahl der Stadt stark an. Das Unternehmen baute daher eigene Wohnsiedlungen für seine Mitarbeiter. In einem dieser Häuser entstand vor nun genau zehn Jahren das Kolonie-Museum.

Kersten war von Anfang an dabei und erinnert sich anlässlich des Geburtstages an die Gründerzeit. "Wir haben einen Aufruf gestartet und sofort viele Spenden erhalten", sagte das Vorstandsmitglied. Das ganze Haus wurde mit gespendeten Möbeln eingerichtet. Seitdem können Besucher jedes Wochenende eine kleine Zeitreise machen.

Zum runden Geburtstag des Museums haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Sonderausstellung aufgebaut. Auf alten Plänen konnten Besucher die Entwicklung des Hauses nachverfolgen. "Viel hat sich seit den 30ern nicht verändert, wir haben nach und nach den ursprünglichen Zustand wiederhergestellt", sagte Kersten. Zuletzt hätten sie die Fensterscheiben mit Holzstreben versehen, so dass diese wieder aussehen, wie vor dem Zweiten Weltkrieg. Zudem wurden die Holzbalken an der Außenfassade erneuert.

Neben Kaffee und Kuchen konnten Besucher an diesem Tag auch ein Stück Vergangenheit mitnehmen. Auf dem Dachboden des Hauses wurden beispielsweise alte Bügeleisen gegen eine Spende verkauft.

"Es werden immer noch viele Ausstellungsstücke abgegeben, manche haben wir mittlerweile doppelt und dreifach", berichtete Kersten. Abgesehen von Spenden werden im Museum auch immer wieder ehrenamtliche Helfer gesucht, die unter anderem Schulklassen durch das Gebäude führen können.

(sims)
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