Karneval in Leverkusen Kolpingfamilie kürt Bohnenkönig
Leverkusen · Die Närrische Kolpingsfamilie kürte am Freitag ihren sechsten Bohnenkönig. Er heißt Andrea Filippini und ist Chorleiter und Organist der Pfarrgemeinde Sankt Remigius. Der im italienischen Modena geborene Ehrensenator hatte kurz zuvor beim "Fest am Dom" im Pfarrsaal in das einzige von 20 Gebäckstücken gebissen, in dem eine Bohne eingebacken war.
Auszüge aus dem Leverkusener Karneval am Wochenende
Sechs Jahre zuvor hatte Präsident Andreas Schöllmann diesen alten Brauch des Mittelalters neu belebt. Die Zeremonie unserer Tage, mit der Prinz Karneval auf den Thron gesetzt wird, sei vermutlich auf diese Ursprünge zurückzuführen, informierte Schöllmann. Während der Sieger vergangener Zeiten ein Maskenfest finanzieren musste, bleiben dem Bohnenkönig sämtliche Kosten erspart. Er kann, muss aber nicht an den nächsten Festen der Kolpingsfamilie teilnehmen und am Rosenmontag auf dem Wagen mitfahren.
Mit dem bunten Abend bedankt sich die Karnevalsgesellschaft alljährlich für das Engagement ihrer Ehrensenatoren. Neu hinzugekommen sind Stadthallen-Betreiber Samet Dzeladini aus Bergisch Neukirchen sowie Reisebüro-Inhaber Herbert Jennen, beide waren jedoch verhindert. Persönlich ihre Urkunden und Senatorenmützen entgegen nehmen konnten die in Opladen geborene und aufgewachsene Medizinerin Katja Römer sowie der aus Leipzig stammende Jens Schubert. Der Fliesenlegemeister lebt seit 25 Jahren in Leverkusen und hat kürzlich die Firma von Egon Caspers in Quettingen übernommen, auf dessen Grundstück die Kolpingsfamilie bislang ihren Wagen bauen dürfte und auch in Zukunft darf. "Dafür sind wir sehr dankbar", sagte Schöllmann.
Nach weiteren Programmpunkten und dem Besuch von Prinz Andreas I. mit Gefolge stieg - passend zum Karnevalsorden - Stadtdechant Heinz-Peter Teller in die Bütt. Er sprach über gute Vorsätze, gesundes Leben und Diäten und verriet den Narren schließlich das Geheimnis seiner "Spezialdiät": "Vertreibt eure Sorgen und denkt an euch und nicht an Morgen."
