Leverkusen Kondolenzbuch für Helmut Schmidt

Leverkusen · In Helmut Schmidts Heimatstadt Hamburg standen die Menschen vor dem Rathaus Schlange, um sich in das Kondolenzbuch einzutragen. Im Leverkusener Rathaus waren es dagegen bisher nur wenige.

 Der erste Eintrag im Kondolenzbuch für Helmut Schmidt ist der von Oberbürgermeister Uwe Richrath. Erst wenige Bürger haben sich dort eingetragen.

Der erste Eintrag im Kondolenzbuch für Helmut Schmidt ist der von Oberbürgermeister Uwe Richrath. Erst wenige Bürger haben sich dort eingetragen.

Foto: Klein

Das liegt sicher nicht daran, dass der ehemalige Bundeskanzler hier weniger geschätzt wurde als anderswo. Wahrscheinlich ist es einfach der Tatsache geschuldet, dass vielen der Weg zu weit ist oder dass sie gar nicht von der Möglichkeit wissen. Das Trauerbuch liegt nämlich nicht im Erdgeschoss an der Information aus, sondern man muss bis in die fünfte Etage des Rathauses fahren, um sich dort einzutragen. Im Foyer oben erinnert ein Foto an Helmut Schmidt, daneben liegt das Buch mit Trauerflor.

"Ein großer, bei den Menschen beliebter Deutscher, Leitfigur mit staatsmännischem Charisma, scharfem Intellekt und beeindruckender Disziplin ist nicht mehr da. Bis ins hohe Alter war Helmut Schmidt ein wichtiger und gefragter Ratgeber, der sich in die politische Debatte einmischte, Reformen und Veränderungsbereitschaft in Deutschland und Europa anmahnte und dabei keine kontroverse Debatte scheute. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leverkusen trauern um Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, der am 10. November im Alter von 96 Jahren verstorben ist."

Diesem Eintrag auf der ersten Seite haben sich vor allem Ratsmitglieder durch ihre Unterschrift angeschlossen. Darüber hinaus haben Bürger persönliche Worte und Einschätzungen, auch kritische, hinterlassen. "Nicht immer politisch korrekt, aber korrekter Politiker" zum Beispiel oder: "Ich war nicht immer Deiner Meinung, z. B. Natodoppelbeschluss. Ich war bei ,Petting statt Pershing'. Es ist alles gut gegangen. Danke.", "Der Kanzler meiner Jugend. Ein Politiker mit Charakter und Stehvermögen. Ein Entscheider ruhe in Frieden." Und: "Der Kanzler meiner Jugend, dem ich geglaubt habe, dass er für die Bürger gearbeitet hat." Das Kondolenzbuch liegt bis zum Staatsakt für Schmidt aus.

(mkl)
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