Leverkusen Krankenhaus-Sozialdienste organisieren häusliche Hilfen

Leverkusen · Die erste Anlaufstelle für die Angehörigen, wenn sie einen Verwandten als Pflegefall aus dem Krankenhaus nach Hause holen, sind in der Regel die Sozialdienste der Hospitäler.

Im St. Josef-Hospital der Kplus-Gruppe berät Dana Rose als Leiterin des Sozialdienstes die Angehörigen und die Pflegebedürftigen. Dieses Krankenhaus in Wiesdorf ist besonders auf die Geriatrie spezialisiert. Deshalb sei es für den Sozialdienst Alltag, "situationsbezogen und fachgerecht zu beraten und auch zu organisieren, wenn es erforderlich ist", wie Rose betont.

In den meisten Fällen gehe es tatsächlich darum, den pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause zu belassen. Wenn sich diese Situation abzeichne, dann werde bereits im Krankenhaus geklärt, welcher Hilfebedarf bestehe: "Wir schauen, ob es zu Hause schon Hilfsmittel gibt, oder ob man bei Null anfangen muss", sagt Rose. Dann stelle das Krankenhaus einen Eilantrag auf Pflegeeinstufung und kümmere sich, wenn die Angehörigen es wünschten, auch bereits um ein Pflegebett, einen Toilettenstuhl und was immer erforderlich werde.

24-Stunden-Kräfte vermittle der Sozialdienst des St. Josef-Krankenhauses allerdings nicht, wohl aber die ambulanten Pflegedienste der Caritas, des DRK und der Privatanbieter: "Das große Problem ist aber der Pflegenotstand. Der Bedarf ist weitaus größer als die Kapazität der ambulanten Pflegedienste in Leverkusen und Umgebung", stellt Rose fest. Das zweite Kplus-Haus in Opladen habe zwar weniger ältere Patienten als in Wiesdorf. Am Remigius-Krankenhaus funktioniere der Sozialdienst aber nach dem gleichen Prinzip wie an St. Josef und allen sonstigen Hospitälern dieser Gruppe, sagt Kplus-Sprecher Niklas Kurzrock.

Das große Problem, überhaupt noch freie Kapazitäten bei den ambulanten Pflegeanbietern zu finden, kennt auch Elke Steinkönig aus dem Klinikum Leverkusen. Sie ist dort die Leiterin des Sozialdienstes oder des "Überleitungsmangements", wie dieser Bereich im Klinikum auch genannt wird. Sie sagt: "Wir verweisen die Angehörigen auf das Internet, was die 24-Stunden-Betreuung anbelangt. Wir geben keine Empfehlungen, um die Neutralität zu wahren." Sie verweist die Angehörigen aber auch an die ZAV in Bonn. Und der Sozialdienst des Klinikums versuche, ambulante Pflegedienste aus fachlicher Sicht und dem Krankheitsbild der Patienten entsprechend zu vermitteln.

(gt)
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