Leverkusen Kulturwandel zur Zeit der Reformation

Leverkusen · Heute Abend wird in der Christuskirche eine Doppelausstellung zum Reformationsjubiläum eröffnet. Zu sehen sind zwei Luther-Zyklen der verstorbenen Malerin Birgit Sewekow und eine interaktive Schau über Martin Luther.

 Ulrich Sewekow zeigt beim Ausstellungsaufbau Bilder seiner verstorbenen Frau Birgit Sewekow, die sich mit dem Luther-Jahr beschäftigt hatte.

Ulrich Sewekow zeigt beim Ausstellungsaufbau Bilder seiner verstorbenen Frau Birgit Sewekow, die sich mit dem Luther-Jahr beschäftigt hatte.

Foto: Ralph Matzerath

Zahlreiche Ausstellungen hat Birgit Sewekow 15 Jahre lang für die Wiesdorfer Christuskirche organisiert. Zur Vorbereitung auf das Luther-Jahr hat sich die Künstlerin 2015 selber an einen neuen Werkzyklus zum Thema gesetzt. "Sie wollte eigentlich noch welche malen", erzählt Ulrich Sewekow, der nun das Erbe seiner Frau in verschiedene Ausstellungen trägt. Birgit Sewekow ist im vergangenen Sommer völlig unerwartet gestorben. Jetzt sind ihre Bilder als künstlerischer Teil der Ausstellung "Martin Luther und der kulturelle Wandel im konfessionellen Zeitalter" zu sehen.

Den sperrigen Titel hat die Wanderausstellung mit interaktiven Stelen zur Entwicklung der Reformation vorgegeben, die Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf aus dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien nach Leverkusen geholt hat. Wie immer bei einer Dokumentation ist die informative Ausstellung natürlich textlastig. Dennoch erleichtern interaktive Elemente den Zugang. An jeder Säule gibt es etwas zum Drehen, Drücken oder Hören. Geeignet also für Schulklassen, die sich der Person Martin Luther, seinen Überzeugungen, Verdiensten und dem Zeitalter der Reformation annähern wollen. Wie sah vor 500 Jahren das Leben im Dorf, beziehungsweise in der Stadt aus? Wie übergroße Bilderbücher lassen sich die entsprechenden Bild- und Texttafeln auf einer Säule aufklappen. Wer sich mit Luther und Musik beschäftigt, kann Kopfhörer aufsetzen. Zu Buchdruck und Luthers erster Bibelübersetzung gibt es kleine Schaukästen mit entsprechenden Miniaturen. Angesprochen werden die zentralen Themen der Reformation wie Glaube und Freiheit, Mensch und Kultur oder Sprache und Medien. Die ausgewählten Informationen sind als Anregungen gedacht, um tiefer in die Materie einzusteigen.

Was auf der einen Seite ganz sachlich dargestellt wird, hat die Malerin Birgit Sewekow in ihren Bildern ganz subjektiv erfasst. In einer Serie mit größeren Formaten aus 2005, als sie sich erstmals mit dem Leben des Reformators befasste, ging es ihr nicht um wiedererkennbare Gesichtszüge, die sich mit überlieferten Porträts abgleichen lassen. Vielmehr legte sie Wert auf den Menschen in bestimmten Situationen und auf seine Frau Käthe, die bei ihr selbstbewusst den Kopf emporreckt. Der jüngere Zyklus von Papierarbeiten aus dem Jahr 2015 ist dagegen zeichnerischer und erzählerischer angelegt. Außerdem klarer in den Farben gegenüber den älteren Bildern. Im März werden die Arbeiten im Düsseldorfer Goethe-Museum als Teil der Ausstellung "Goethe und Luther" zu sehen sein.

Die Martin-Luther-Ausstellung in der Christuskirche, Dönhoffstraße 2, wird am Donnerstag, 2. Februar, um 19.30 eröffnet und ist bis zum 28. Februar dort zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr, sowie samstags von 11 bis 15 Uhr zu sehen.

(mkl)
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