Leverkusen Kunst liegt in der bewussten Täuschung

Leverkusen · In einem Ferienworkshop entfalten elf Jugendliche jetzt im Bayer-Erholungshaus unter Anleitung von Kunstpädagogin Andrea Raak kunstvolle Täuschungsobjekte. Für Freitag ist die Öffentlichkeit zum Suchen und Staunen eingeladen.

 Bei dem Workshop "Chamäleon oder die Kunst der Täuschung" werden die Kinder im Bayer-Erholungshaus von Kunstpädagogin Andrea Raak (Bildmitte) angeleitet. Am Freitag präsentieren sie ihre Werke öffentlich.

Bei dem Workshop "Chamäleon oder die Kunst der Täuschung" werden die Kinder im Bayer-Erholungshaus von Kunstpädagogin Andrea Raak (Bildmitte) angeleitet. Am Freitag präsentieren sie ihre Werke öffentlich.

Foto: Uwe Miserius

Verwechslungen gewollt, heißt es in dieser zweiten Osterferienwoche bei einem Workshop im Bayer-Erholungshaus. Die Künstlerin und Kunstpädagogin Andrea Raak leitet zwölf- bis 16-jährige Jugendliche dabei an, im und rundum das Erholungshaus Kunstwerke unter dem Thema "Chamäleon oder die Kunst der Täuschung" zu schaffen.

Verwandlungen, so wie ein Chamäleon sie jeder Zeit vollziehen und seine Farben ändern kann, sollen kreativ dargestellt werden. Die Verwandlung, angelehnt an das Chamäleon, ist vor allem auch die optische Täuschung und die Tarnung. So wie sich das Chamäleon durch Veränderung seiner Farben seiner Umgebung anpasst, so versuchen die Jugendlichen mit ihren Kunstwerken auch die Besucher des Bayer-Erholungshauses zu verblüffen, zu täuschen und vor Fragen zu stellen.

Die neun Mädchen und zwei Jungen haben sich gestern zunächst Gedanken gemacht, wie sie die reale Umwelt abbilden und so verfremden können, dass sich Kunst und Täuschung sogar mit Pfiff und Witz ein Stelldichein geben. Sie haben einzeln oder in Gruppen Fotos gemacht und Räumlichkeiten ausgemessen. Heute geht es mit Farben und Malgrund wie Leinwand, Pappe an das unterschiedlich große Werk.

Eine Dreiergruppe mit Johanna Schwedt, Julia Brosch (beide 13 Jahre alt) und Renée Sieker (elf) will sogar einen ganze Eingangssituation nachbilden. Renée will eine Kastendecke nachmalen, Johanna und Julia wollen die Wand und den Boden unter der Decke malen und dann auf eine Glastüre kleben: "Wenn die Leute die Treppe hochkommen, dann meinen sie, die Türe sei offen. Sie merken aber erst, wenn sie davor stehen, dass es eine Leinwand ist", erklären die Mädchen ihre Kunst zu täuschen und freuen sich schon riesig auf die Reaktionen der Ausstellungsbesucher.

Andere Workshopteilnehmer haben sich in den Toiletten umgesehen. Das kleine Türschild mit der Dame, ganz im Stil der 1960er Jahre gekleidet, hat es einer jungen Künstlerin angetan. Sie wird die Dame noch mal in Groß nachgestalten und auf die Tür kleben. Wer dann einen Blick in den Spiegel in der Damen-Toilette wagen möchte, der wird bei einem nicht sein eigenes Spiegelbild, sondern eine Überraschung erleben. Und sollte jemand nach den Ersatzrollen greifen, wenn das Toilettenpapier ausgegangen ist, dann könnte es sein, dass er wiederum einer gewollten Täuschung aufsitzt.

Das wird sicherlich ein spannender Rundgang für Eltern, Geschwister und Freunde, die am Freitag ab 14.30 Uhr im Bayer-Erholungshaus an der Nobelstraße 37 willkommen sind. Aber Vorsicht: Nicht alles ist das, als was es erscheint.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort