Leverkusen Kunst nimmt Platz - und macht sich breit

Leverkusen · Das Junge Theater kämpfte zusammen mit dem Künstlerbunker in einem "Kulturevent zum Anfassen" gegen Sparpläne

 Das Ziel, die Bandbreite der Kultur zu präsentieren, ist aufgegangen. Unter dem Motto "Die Kultur nimmt sich Platz! Zusammen!" wurde die Opladener Fußgängerzone am vergangenen Samstagmittag zu einer einzigen großen Bühne.

Das Ziel, die Bandbreite der Kultur zu präsentieren, ist aufgegangen. Unter dem Motto "Die Kultur nimmt sich Platz! Zusammen!" wurde die Opladener Fußgängerzone am vergangenen Samstagmittag zu einer einzigen großen Bühne.

Foto: Uwe Miserius

Skurril sah die Opladener Fußgängerzone am vergangenen Samstagmittag aus. Wer gegen 14 Uhr durch die Kölner Straße bummelte, hatte durchaus Chancen, von fremden Menschen angetanzt oder angesungen zu werden. Oder aber er bekam eine Geschichte vorgelesen. Denn unter dem Motto "Die Kultur nimmt sich Platz! Zusammen!", hatte das Junge Theater Leverkusen zusammen mit dem Künstlerbunker ein Kulturevent auf die Beine gestellt, das Kontakt förderte.

Alle Aktionen standen im Fokus für die Kulturrettung. Nach der großen Demo im vergangenen Jahr in Wiesdorf, an der wohl fast alle künstlerische Vereinigungen Leverkusens teilnahmen, war dies nun eine weitere gelungene Aktion, um die Leverkusener Kultur in den Mittelpunkt zu rücken.

So nahm unter anderem auch das Matchboxtheater Hitdorf an der Aktion teil. Oder die Band "Rudi de Levanto", die im Kulturausbesserungswerk ihr Zuhause hat. "Bei solch einer Aktion sind wir natürlich dabei", erklärt Sänger und Gitarrist Ralf Borrmann. Seit sechs Jahren stehe die Band zusammen auf der Bühne. Im Vordergrund stehe allerdings der Spaß. "Wir proben nur acht Mal im Jahr oder so", erklärt er. Dabei haben sie eine große Bandbreite an Songs. Von Rock über Reggae, Blues oder Funk ist jede Menge Rhythmus dabei.

Das ist bisweilen sogar so laut, dass am Samstag die Polizei vorbeikam, um zu überprüfen, ob alles mit rechten Dingen zugehe. Die Beamten erläuterten freundlich, dass es Bands nur erlaubt sei, maximal 20 Minuten auf einem festen öffentlichen Platz zu spielen. Aber da zogen "Rudi de Levanto" bereits weiter Richtung Künstlerbunker, wo im Anschluss noch den ganzen Tag gefeiert wurde.

Für Katharina Meierjohann vom Künstlerbunker eine gelungene Aktion: "Es haben sich über den Tag verteilt mehrere hunderte Leute auf dem Fest aufgehalten, alle sichtlich entspannt und interessiert an der Leverkusener Kultur. Unser Ziel, die Bandbreite der Kultur zu präsentieren, ist aufgegangen."

Vom Museumsdirektor über viele regionale Kulturschaffende bis zu interessierten Nachbarn seien alle miteinander ins Gespräch gekommen. Katharina Meierjohanns Highlight war das "Speed-Dating", an dem die Teilnehmenden im Zwei-Minuten-Takt neue Gesprächspartner zugewiesen bekommen haben. So konnten viele Kooperationen entstehen. Meierjohanns Fazit lautete schließlich: "In diesem Jahr haben wir keinen Kulturzug veranstaltet. Wie die politische Situation der Kulturszene im kommenden Jahr aussieht, bleibt abzuwarten, wir stehen bereit. Wir werden in jedem Fall weiterhin die Kultur in Aktionen zusammenbringen, um, neben den positiven Synergieeffekten für die Szene untereinander, auch eine Stimme zu bleiben, die zusätzlich auf politischer Ebene ein Gewicht erhält."

(RP)
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