Leverkusen Kunstwerke mit Oberflächen-Spannung

Leverkusen · Morgen Abend wird im Freudenthaler Sensenhammer die Ausstellung "Augusta Valente - Malerei in Acryl" eröffnet.

 "Der Viel-Schichten-Aufbau mit unterschiedlichsten Materialien gibt der Oberfläche eine besondere Tiefe, die mich oft während der Arbeit selbst überrascht." So beschreibt Augusta Valente ihre Kunstwerke und deren Entstehung.

"Der Viel-Schichten-Aufbau mit unterschiedlichsten Materialien gibt der Oberfläche eine besondere Tiefe, die mich oft während der Arbeit selbst überrascht." So beschreibt Augusta Valente ihre Kunstwerke und deren Entstehung.

Foto: Sensenhammer

Es scheint, als hätte Augusta Valente ihre abstrakten Bilder genau für diesen Ort gemalt. Aber tatsächlich ist das bei fast allen großformatigen Bildern nicht der Fall. Allerdings passt ihre Vorliebe für Strukturen und intensive Bearbeitung des Malgrundes hervorragend zu diesem historischen Industriedenkmal, dem Freudenthaler Sensenhammer, wo ihre Ausstellung am Freitagabend zur 12. Leverkusener Kunstnacht eröffnet wird.

Farblich stimmig sind die Werke sowieso, außerdem hat sie mehrfach rostige Gegenstände wie Stahlmatten aufgebracht, deren Herkunft und eigentliche Bestimmung sich manchmal nur erraten lassen. Aber dass die Künstlerin aus Remscheid ihre Materialen auf der Straße oder auf Baustellen findet, ist letztlich gar nicht wichtig. Hauptsache ist für sie, dass im fertigen Bild alles zueinander passt und ein geschlossenes Ganzes ergibt.

"Spannende Oberflächen sind für mich das A und O", sagt Augusta Valente. Und die erarbeitet sie sich in einem langwierigen Prozess von Auftragen, Übermalen, Abreißen, Abwaschen und erneuter Übermalung. Unter mehreren Farbschichten liegen zum Beispiel Gipsbinden, die dann teils wieder abgezogen werden, so dass sie eigenwillige Spuren hinterlassen. Sie verwendet Maurer- oder Putzmörtel ebenso wie Spachtelmasse oder Sand, Holz-Fundstücke und immer wieder Rostteile. Der vielschichtige Aufbau mit diversen Materialien, Kratz- und Waschspuren geben der Oberfläche Tiefe. Und so entstehen abstrakte Bilder, vor denen die Betrachter auf Entdeckungsreise gehen können. Es lassen sich immer wieder neue Details finden, Empfindungen und Geschichten herauslesen.

Ihre eigene Geschichte mit einer Arbeit drückt Augusta Valente gerne in poetischen Titeln aus. "Wünsch dir was" hat sie die jüngste Arbeit genannt, bei der sie eine lange doppelte Plexiglasscheibe als zweite Ebene vor die dick beschichtete Leinwand hängte. Was dort vom Kunststoff umschlossen wird, war einst Teil des darunter liegenden Bildes. Es sind abgetragene Stücke, die sie untereinander legte, bis sie selbst so etwas wie einen Gebetsschal darin erkannte. Jeder andere mag seine eigene Bedeutung finden. Aber wenn sie gefragt wird, dann erzählt die Künstlerin bereitwillig ihre eigene Sichtweise. Speziell für diese Ausstellung hat sie eine Reihe Miniatur-Arbeiten in Glaskästen gearbeitet. Auch hier handelt es sich um Stücke, die von Leinwänden heruntergenommen wurden.

Die Ausstellung "Augusta Valente - Malerei in Acryl" wird morgen im Freudenthaler Sensenhammer eröffnet und ist dort im Anschluss bis zum 18. Dezember zu sehen. Um 20 Uhr beginnt im Sensenhammer ein Blues-Konzert mit Sven Bükow (Gesang, Bluesharp, Saxophon) und Wolfgang Wiedemann (Gitarre, Gesang), einem Duo vom Niederrhein. Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung Freitag, 7. Oktober, um 19 Uhr, Sensenhammer.

(mkl)
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