Leverkusen Lachen und Staunen bei der Varieténacht

Leverkusen · Vor Regen geschützt durch große Schirme, wurden 250 Zuschauer im Schlosspark Morsbroich nicht enttäuscht.

 Bauchredner Tim Becker hatte sich zur allgemeinen Erheiterung des Publikums gleich mehrere Gesprächspartner hintereinander auf die Bühne geholt, darunter auch das "schwule Pony Dandy" in Gestalt einer Handpuppe.

Bauchredner Tim Becker hatte sich zur allgemeinen Erheiterung des Publikums gleich mehrere Gesprächspartner hintereinander auf die Bühne geholt, darunter auch das "schwule Pony Dandy" in Gestalt einer Handpuppe.

Foto: Uwe Miserius

"Teigwaren heißen Teigwaren, weil sie mal aus Teig waren", sagt der Donut, und das Publikum schmunzelt. Der erste Witz des Abends ließ Luft nach oben, aber das sollte auch so sein. "Es folgen eine Menge Flachwitze, aber das Publikum lacht, das ist alles, was zählt", erklärt Tim Becker den Zuschauern. Der Bauchredner schlüpfte bei der Varieténacht im Schlosspark von Morsbroich in verschiedene Rollen. Gemeinsam mit Karl K. Ninchen, einer seiner Handpuppen, versuchte sich der Künstler an der Zauberei. Das Kaninchen kooperierte allerdings nur wenig, den Job hatte ihm schließlich nur das Arbeitsamt aufgebrummt. Deshalb klappen die Tricks des Bauchredners lange nicht so gut, wie die der echten Zauberer, dem zweiten Act des Abends.

Das mehrfach ausgezeichnete Zauberer-Duo "Junge Junge!", brachte die Zuschauer nicht nur zum Staunen, sondern appellierte auch an ihre Emotionen. "Wir wollen nicht einfach nur mit großem Aufheben Kisten zerschneiden, wir erzählen Geschichten mit unseren Nummern", erklärt der Zauberer Gernot Bohnenberger. Besonders berührt seien die Zuschauer beim "Haus des Lebens", betont der Zauberer weiter. Für diesen Trick benötigte er dann auf der Bühne bloß einen Rahmen und viele Puzzleteile. Der Zauber: Auch wenn das Puzzle immer wieder durch einzelne Teile ergänzt wird, passt es doch am Ende immer noch in den Rahmen. "Es kommen immer wieder große oder kleine Probleme in unser Leben", erklären die Zauberer, doch am Ende könne man es schaffen, diese Herausforderungen zu akzeptieren und in das Leben zu integrieren. Tatsächlich flossen am Ende der Einlage Tränen im Publikum.

Auf die Frage, ob die Zuschauer oft nach den Tricks hinter ihrer Magie fragen, erklärt Bohnenberger: "Es gibt Künstler, die haben bereits einiges verraten, das schadet uns aber nicht". Sie selbst werden eher selten nach ihrem Geheimnis gefragt, die Zuschauer würden es vermutlich gar nicht wissen wollen, um die Show nach wie vor genießen zu können.

Das Geheimnis hinter der Bauchrednerkunst hingegen ist bekannt und das Problem, dass sich Puppe und Redner eine Stimme teilen, nach dem Abend auch. "Du weißt, wenn du lachst, kann ich nicht reden", quetscht die Ratte Konstantin Lloyd Weber hervor, während Tim Becker vor Lachen über eine vermasselte Pointe kaum grade stehen kann. Abgesehen davon läuft an dem Abend alles glatt. Das Publikum ist begeistert: "Besonders das grimmige Kaninchen fand ich lustig", betont eine Besucherin, die für die Varieténacht mit dem Rad aus Köln kam.

Seinen Abschluss fand der Abend, mit einem ungefähr zehnminütigen Feuerwerk. Auch Organisatorin Anke Holgersson war zufrieden: "Ich bin froh, dass wir so hochrangige Künstler für unsere Veranstaltung gewinnen konnten."

(RP)
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