Leverkusen Lagerraum mieten und Platz schaffen

Leverkusen · Die Wohnung ist zu voll und sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa? Ein neuer Trend ist es, Überflüssiges einzulagern.

 Die Lagerbox-Filiale in Bürrig bietet auf fünf Etagen Boxen in unterschiedlichen Größen an.

Die Lagerbox-Filiale in Bürrig bietet auf fünf Etagen Boxen in unterschiedlichen Größen an.

Foto: Uwe Miserius

Egal, ob ein Auslandsaufenthalt bevorsteht oder die Wohnung einfach aus allen Nähten platzt. "Self-Storage"- das Mieten von Lagerraum - erfreut sich wachsender Beliebtheit. Laut einer Statistik des Verbandes deutscher Self-Storage Unternehmens ist die Zahl der Anbieter auf 122 gestiegen und hat sich so in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Dabei liegt Deutschland noch weit hinter Ländern wie Großbritannien (1430) und Frankreich (355) zurück. Seit 21 Jahren und mittlerweile mit 18 Filialen vertreten ist die Firma Lagerbox. "Viele haben in der Wohnung Platzmangel und der Keller ist zu feucht zum Lagern", sagt Michel Galka, Marketingleiter der Lagerbox-Filiale Leverkusen. Da sei Self-Storage eine praktische Sache. Auf fünf Ebenen können Privat- und Geschäftskunden hier Lagerraum mieten. Im Gegensatz zum Keller bleibt die Temperatur in den Boxen über null Grad und die Luft trocken.

Lagerraum kann man bereits ab einem Kubikmeter, der etwa Platz für einige Umzugsboxen bietet, mieten. Die Großraumboxen sind bis zu 220 Quadratmeter groß. Das entspricht der Fläche einer geräumigen Wohnung. Solche Boxen werden meistens von Gewerbekunden wie Thomas Hoffstadt genutzt. Er ist Leiter von Technik und Lager des Medizintechnikherstellers "Atos Medical". "Bei uns wurde es so eng, dass man sich kaum noch bewegen konnte", sagt er. Eine Übergangslösung musste her. Auch Ryuji Kawaguchi, Geschäftsführer von dem Möbelexporteur "Dolphin Jump", hat Platzprobleme. "Bis wir in zwei Monaten etwas Größeres gefunden haben, bleiben einige Möbel erstmal hier", erklärt er, während er Paletten aus dem Lastenaufzug lädt.

So viel Lagerplatz braucht der Otto Normalverbraucher natürlich nicht. Schon zehn Prozent der Wohnfläche reichen aus. "Durch das Stapeln, wird der Raum viel effektiver genutzt", sagt Galka, "das ist ein bisschen wie Tetris spielen". So bewahren manche Self-Storer überflüssige Möbel auf, andere lagern Sommer- oder Winterkleidung temporär ein. Einige Gegenstände sind verboten, darunter Waffen, verderbliche Lebensmittel und Drogen. Genau kontrolliert, wird das nicht. "Wir vertrauen unseren Kunden, sind aber aufmerksam. Wir haben hier überall Überwachungskameras", erklärt Galka.

 Michel Galka findet, dass sich schon die kleinen Boxen lohnen können. Etwa, wenn man Umzugskisten oder Bürounterlagen einlagern möchte.

Michel Galka findet, dass sich schon die kleinen Boxen lohnen können. Etwa, wenn man Umzugskisten oder Bürounterlagen einlagern möchte.

Foto: Miserius Uwe

Viele Anbietern geben online ihre Preise pro Quadratmeter an. Die Mitarbeiter der Lagerbox beraten die Kunden lieber direkt vor Ort. In einer Box, die zweieinhalb Quadratmeter misst, könne man etwa bequem ein Schlafzimmer unterbringen, so Galka. "Das kostet etwa 50 bis 60 Euro im Monat", rechnet er vor. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vorab mit seiner Hausratsversicherung abzuklären, ob eingelagerte Möbel im Fall eines Diebstahls oder Brands versichert sind. Ansonsten können Kunden häufig eine Zusatzversicherung abschließen. Das sollte man bei der Kostenplanung berücksichtigen.

In die Lagerhalle selbst kommt man nur mit einem Chip, der auch den Aufzug bedient. "Wenn man nichts drückt, fährt der Aufzug nach 20 Sekunden in den Keller", erzählt ein Mitarbeiter. Das sei einem unaufmerksamen Kunden zum Verhängnis geworden. Nach über einer Stunde wurde der Mann schließlich aus dem Aufzug "befreit". "Dabei hätte er einfach nur den Knopf fürs Erdgeschoss drücken müssen, da kann man auch ohne Schlüssel hin", sagt der Mitarbeiter.

(RP)
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