Leverkusen Lanxess erhöht Gewinnerwartung

Leverkusen · Der Chemiekonzern meldete gestern ein starkes erstes Quartal. Das zweite habe gut begonnen.

Mit den ersten drei Monaten dieses Jahres ist der Chemie-Konzern Lanxess sehr zufrieden. "Wir sind mit einem starken ersten Quartal ins laufende Geschäftsjahr gestartet, und auch das zweite Quartal hat gut begonnen", teilte Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert gestern mit. "Daher heben wir unsere Prognose für das Jahr 2016 insgesamt an." Das Unternehmen mit Sitz im Chempark erwarte nun ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen und ohne Sondereinflüsse (Ebitda) zwischen 900 und 950 Millionen Euro. Zuvor war man von einem Ergebnis zwischen 880 und 930 Millionen Euro ausgegangen.

Allein im ersten Quartal verzeichnete der Spezialchemie-Konzern eine Steigerung des Ebitda vor Sondereinflüssen um rund 14 Prozent auf 262 Millionen Euro. Trotz gesunkenen Umsatzes (minus 5,9 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro) konnte der Konzerngewinn mehr als verdoppelt werden auf 53 Millionen Euro (plus 241 Prozent). Ergebnis je Aktie: 0,58 Euro (plus 242 Prozent).

Gründe für die gute Entwicklung seien gestiegene Absatzmengen, eine höhere Auslastung, positive Währungseffekte sowie der Wegfall von Anlaufkosten, die im ersten Quartal 2015 für die neuen Kautschuk-Werke in Asien angefallen seien. Auch die Anfang des Jahres niedrigen Rohstoffpreise hätten sich bemerkbar gemacht.

Im Segment "Performance Chemicals", das unter anderem Produkte zur Wasseraufbereitung, für die Lederherstellung und zum Materialschutz herstellt, verzeichne man deshalb eins der besten Quartale in der Geschichte. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und ohne Sondereinflüsse stieg dort um fast 13 Prozent auf 98 Millionen Euro.

Der Bereich "Advanced Intermediates", der Basis- und Feinchemikalien umfasst sowie die Agrochemie-Tochter Saltigo, sei so profitabel wie im Vorjahreszeitraum. Im Bereich "High Performing Materials" (Hochleistungswerkstoffe und - technologien) habe man das Ebitda vor Sondereinflüssen um 52 Prozent erhöht. "Ein Spitzenwert", befand Zachert. Die Optimierung der Wertschöpfungskette habe sich bezahlt gemacht.

Das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo mit Saudi Aramco sei ebenfalls erfolgreich gestartet. Und man hoffe, die Übernahme des "Clean and Disinfect"-Geschäft des US-amerikanischen Chemiekonzerns Chemours noch im zweiten Halbjahr zum Abschluss bringen zu können. "Damit wird der Umsatzanteil in Nordamerika gestärkt."

Die Neuausrichtung des Konzerns nehme Gestalt an. "Das neue Lanxess ist robust", erklärte Zachert. Allerdings werde sich die Weltwirtschaft 2016 verhalten entwickeln. "Es gibt weiterhin politische Unsicherheiten." Und der Kautschukmarkt bleibe umkämpft.

(sug)
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