Leverkusen Lanxess spendet Container-Schule für Flüchtlinge

Leverkusen · In dem Raum mit Computern, Head-Sets und 400 Stunden Lernmaterial sollen Flüchtlinge künftig Deutsch lernen.

 Blick in den Container: An 18 Arbeitsplätzen mit fest installierten Tablet-PCs und Head-Sets sollen Flüchtlinge künftig Deutsch lernen.

Blick in den Container: An 18 Arbeitsplätzen mit fest installierten Tablet-PCs und Head-Sets sollen Flüchtlinge künftig Deutsch lernen.

Foto: Lanxess

Flüchtlinge aus aller Welt suchen Schutz in Deutschland. Auch in Leverkusen. Für ein Leben in Freiheit und fern ab von Krieg und Zerstörung nehmen Hilfesuchende einen weiten, beschwerlichen Weg in Kauf. Angekommen in den Flüchtlingsunterkünften, warten weitere Herausforderungen. Unter anderem: Das Erlernen der deutschen Sprache - der Schlüssel zur Integration.

"Migranten sind auf Unterstützung beim Lernen der Sprache angewiesen. Oft kann nur dann geholfen werden, wenn sich Sponsoren miteinbringen", sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath gestern. Die Frage, wie man da helfen könne, stellte sich auch das Chemieunternehmen Lanxess. Die Bildungsinitiative des Konzerns übernahm Kosten in Höhe von 24.000 Euro für die Errichtung einer so genannte Com-Box - seit gestern geöffnet. Diese hilft Menschen, autodidaktisch Deutsch zu lernen.

Von außen ähnelt die Com-Box, die auf dem Betriebshof des städtischen Job-Service Leverkusen (JSL) errichtet wurde, einem Container. Innen befinden sich 18 Arbeitsplätze mit fest installierten Tablet-PCs und Head-Sets. Mit Hilfe eines Programms lernen Flüchtlinge über Bilder und Audioaufzeichnungen Schritt für Schritt Deutsch. Falsche Antworten speichert das Programm, bestimmte Fragen werden dementsprechend öfters wiederholt. 400 Stunden Lernmaterial stehen zur Verfügung. Die Herkunftssprache oder das Bildungsniveau spielen bei der Nutzung keine Rolle.

Insgesamt gibt es sieben solcher Sprach-Container in Deutschland. Unter anderem in Berlin, Aachen, Nürnberg, Hanau, Karlsruhe und Oberursel. Besonders in Karlsruhe wurde das Lernprogramm sehr gut angenommen.

Wie viele der rund 35.000 Flüchtlinge in Leverkusen die Com-Box nutzen werden, wird sich zeigen. "Uns ist in erster Linie wichtig, dass die Sprachhilfe angenommen wird und auch zu Ende geführt wird", bekräftigt Dr. Karl Altenburg, Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins "Integration für Flüchtlinge", der die Aktion mit ins Leben gerufen hat.

"Es ist schon vorgekommen, dass Flüchtlinge vor einer verschlossenen Box standen", berichtete Alexander Lünbach, Geschäftsführer der JSL. Das wolle man vermeiden. Die praktische Einweisung sowie die Beantwortung von Fragen übernimmt die JSL. Mitarbeiter stehen Flüchtlingen von Montag bis Freitag sowie nach Absprache zur Verfügung. Die "Schule" ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

(RP)
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