Leverkusen Lauterbach mit klarem Vorsprung nach Berlin

Leverkusen · SPD-Politiker Karl Lauterbach setzte sich bei der Bundestagswahl mit einem Vorsprung von 8,5 Prozent gegen Helmut Nowak (CDU) durch. Wir haben uns nach der Wahl bei den Parteien umgehört.

Hier kommt der Sieger: Karl Lauterbach wird von der SPD im Rathaus gebührend empfangen, als feststeht, das ihm das Direktmandat in Berlin nicht mehr zu nehmen ist.

Hier kommt der Sieger: Karl Lauterbach wird von der SPD im Rathaus gebührend empfangen, als feststeht, das ihm das Direktmandat in Berlin nicht mehr zu nehmen ist.

Foto: Uwe Miserius

Ob er es wie vor vier Jahren über die Landesliste doch in den Bundestag schafft, stand am Abend noch nicht fest. Dazu musste der Bundeswahlleiter genaue Berechnungen anstellen. "Ich bin dieses Mal fünf Plätze weiter vorne, Platz 39. Ob das reichen wird, erfahre ich wohl erst in der Früh", kommentierte Nowak, der wie gewohnt heute eben sehr früh aufstehen und seinem Tagesgeschäft nachgehen will.

 Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD, links) im Gespräch mit einem gefassten Wahlverlierer Helmut Nowak.

Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD, links) im Gespräch mit einem gefassten Wahlverlierer Helmut Nowak.

Foto: Uwe Miserius

Anders bei Lauterbach. Der Rotweinliebhaber kündigte für seine Anhänger eine lange Wahlfeier im Wiesdorfer Lokal Dos-Y-Dos "selbstverständlich mit Freibier" an. Und er dankte im Ratssaal allen und jedem, auch der SPD-Ratsfraktion, die mit ihm in Sachen langer oder kurzer Tunnel nicht einer Meinung war. Karl Lauterbach ordnete das jovial als "produktive und konstruktive Konflikte" ein. Dank ging an die Konkurrenz für einen "fairen", im Falle Nowak zart spitz formuliert "einigermaßen fairen" Wahlkampf. Und Dank ging auch an die "Lev muss leben"-Initiativen (treten für den langen Tunnel ein). Erhard Schoofs (Bürgerliste) dämpfte Lauterbach ab: "Dafür, dass alle so toll daran gearbeitet haben bei der SPD, ist das Wahl-Ergebnis aber nicht besonders hoch ausgefallen."

Apropos Ergebnis. Glücklich, was die Zahlen für die eigene Partei auf Bundesebene anging, war Rolf Albach von der FDP: "Wir sind wieder zweistellig. Das ist Beweis dafür, dass wir im Bundestag gefehlt haben." Und: Dass die FDP bei den Zweitstimmen in Leverkusen den dritten Platz holte, sei beachtlich.

 Gebannter Blick auf die neuesten Zahlen bei der FDP mit Jörg Berghöfer, Guido Fischer, Benedikt Vennemann und Direktkandidat Rolf Albach (von links).

Gebannter Blick auf die neuesten Zahlen bei der FDP mit Jörg Berghöfer, Guido Fischer, Benedikt Vennemann und Direktkandidat Rolf Albach (von links).

Foto: Uwe Miserius

Ob Triumphzug, Wiedereinzug oder Rückzug - einig waren sich CDU, SPD und FDP über eines: "Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag gibt es einen Rechtsruck, der nicht akzeptabel ist", betonte SPD-Vorsitzende Aylin Dogan. CDU-Chef Frank Schönberger gab am frühen Abend zu bedenken: "Es bleibt zu klären, wie viele der sonstigen Stimmen auf die AfD entfallen. Es kann sein, dass wir 15 Prozent rechte Wähler haben. Und das ist wirklich bedrohlich."

(RP)
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