Leverkusen/Berlin Lauterbach und Buchhorn wollen für A1-Tunnel weiter Druck machen

Leverkusen/Berlin · Damit die Wirkung der Demonstration vom vergangenen Samstag möglichst lange anhält und Wirkung zeigt, soll der Bundesverkehrsminister auch weiter mit Leverkusener Argumenten versorgt werden.

Im Bereich der Häuser verläuft die Autobahn 1 auf Betonstelzen. Sie und die Betonfahrbahnen sind so marode, dass sie abgerissen und erneuert werden müssen. Da die Fahrbahnen konstruktiv zusammenhängen, ist nach Darstellung von Straßen.NRW nur ein Komplettabriss möglich. Zudem soll die A1 zwischen Autobahnkreuz und Rheinbrücke verbreitert werden.

Im Bereich der Häuser verläuft die Autobahn 1 auf Betonstelzen. Sie und die Betonfahrbahnen sind so marode, dass sie abgerissen und erneuert werden müssen. Da die Fahrbahnen konstruktiv zusammenhängen, ist nach Darstellung von Straßen.NRW nur ein Komplettabriss möglich. Zudem soll die A1 zwischen Autobahnkreuz und Rheinbrücke verbreitert werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte gestern einen ausgesprochen angenehmen Termin. Um 10.30 Uhr am Morgen gab er mit einem symbolischen Spatenstich grünes Licht für einen Ausbau der S-Bahn-Verbindung Freilassing- Salzburg. Ein schöner Moment, der nicht zuletzt die Spannbreite des ministeriellen Wochenablaufs unterstreicht.

Denn an der bayerisch-österreichischen Grenze waren die Verkehrsprobleme rund um die marode A1-Brücke gestern für ein paar Stunden weit weg. Das war am vergangenen Samstag noch ganz anders gewesen, als rund 2000 Leverkusener, angeführt von Bürgerinitiativen-Vertretern, Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn sowie den Leverkusener Bundestagsabgeordneten Professor Karl Lauterbach (SPD) und Helmut Nowak (CDU) dem Verkehrsminister als Auftraggeber des A1-Ausbaus ihre Botschaft in einer Demonstration zuriefen: Tunnel statt Stelze.

Der eindrucksvolle Marsch hatte bekanntlich zum Ziel, die Verlegung der A1 in einen Tunnel zu erreichen, wo zurzeit die Stelzen-Autobahn verläuft. Aber wird seine Wirkung nachhaltig sein? Zumindest SPD-Politiker Lauterbach ist davon überzeugt. Er selbst wolle den Druck einerseits über Sören Bartol aufrecht erhalten - dem stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden für Verkehr, der im entsprechenden Bundestags-Fachausschuss sitze und mit dem er in der Leverkusener Verkehrsfrage engen Kontakt halte.

Zum anderen verwies Lauterbach noch einmal auf das Gespräch, das er am Vortag der Demo mit Minister Dobrindt geführt hatte: "Das war ein wirklich gutes Gespräch, in dem ich klar den Eindruck gewonnen habe, dass Herr Dobrindt unsere Sorgen ernst nimmt", betonte der Sozialdemokrat gestern gegenüber unserer Zeitung. Er selbst habe dem CSU-Politiker auch noch einmal unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Leverkusener Bevölkerung seit vielen Jahren besondere Belastungen trage und umweltpolitische Opfer für den Erhalt der Infrastruktur im Lande bringe.

Chancen zu einer Entlastung müssten daher unbedingt ergriffen werden - natürlich vorausgesetzt, die Machbarkeitsstudie, die zurzeit erstellt wird, schaffe die Voraussetzung. Lauterbach glaubt jedenfalls nicht, dass Dobrindt sich guten Argumenten gegenüber sperren werde - und mit solchen Argumenten will er ihn auch weiterhin versorgen.

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn wird es mit Freude vernommen haben, denn auch er will den Druck auf die Entscheidungsträger hoch halten: Falls die Ergebnisse der Studie Leverkusens Position stärkten, müsse man "auch über eine zweite Phase der Demonstrationen nachdenken", deutete der Stadtchef gestern auf Anfrage an. Dies könnte auch eine Blockade des Autobahn-Kreuzes bedeuten.

Der Ball liegt nun aber erst einmal beim Bundesverkehrsminister.

(RP)
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