Leverkusen Leichlinger Feuerwehr in Funchal im Dauereinsatz

Leverkusen · Der Hilfseinsatz der Leichlinger Feuerwehrleute in der von Erdrutschen und Überschwemmungen heimgesuchten portugiesischen Partnerstadt Funchal ist auf enormes Interesse in der Bevölkerung gestoßen.

Auch die Medien suchten den Kontakt zu den Helfern aus der Blütenstadt immer wieder, berichten Stadtbrandmeister Horst Schmidtberg und seine Kollegen Jens-Uwe Kurth und Bernd Thomsen — nicht zuletzt die deutschen TV-Journalisten vor Ort. Gestern sendete beispielsweise das ZDF einen Beitrag über die Leichlinger, die seit Montag mit Elektro-Tauchpumpen sowie jeder Menge Schlauchmaterial den örtlichen Rettungskräften unter die Arme greifen.

Dramatische Lage

"Wir drei sind die einzigen Helfer von außerhalb", sagt Schmidtberg, auch daher die große Resonanz. "Unsere Tauchpumpen kommen gerade zur rechten Zeit", betonen die Feuerwehrleute, da erst jetzt die Stromversorgung wieder anlaufe. Notstromaggregate seien nämlich nur sehr wenige vorhanden.

Ein Hubschrauber leiste außerdem Hilfe bei der Lage-Erkundung. Und die ist immer noch dramatisch genug: "Die Schäden sind enorm, unvorstellbar", betonen Schmidtberg Kurth und Thomsen übereinstimmend. Neben dem bereits vor zwei Tagen gemeldeten getöteten Berufsfeuerwehrmann seien auch ein Polizist und ein Sanitäter verstorben. Medien meldeten gestern, die Gesamtzahl der Todesopfer sei auf über 60 gestiegen.

20 Vermisste

Etwa 20 Personen werden noch vermisst, berichten die Leichlinger. Die Kanäle seien voll mit Geröll und riesigen Steinen, in der Altstadt reichten die Massen bis an die Decken der Ladenlokale. Der Kernbereich von Funchal sei für den Individualverkehr weiträumig abgesperrt. "Wir sind seit der Ankunft mit den Pumpen ständig im Einsatz", erklären die Feuerwehrleute, die vergangene Nacht nur "cirka fünf Stunden geschlafen" haben. "Wir sind in der Feuerwache untergebracht und auch für Brandeinsätze eingeteilt", teilen Schmidtberg und Co. mit.

Und die wenige Freizeit? Die nutzen sie, um die Feuerwehrkollegen aus der Heimat auf dem Laufenden zu halten.

(RP)
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