Leverkusen Letzte Hilfe

Leverkusen · Sterben kann ein langer und für die Angehörigen schmerzhafter Prozess sein. Wie sie ihn begleiten und verarbeiten können, thematisiert ein Kursus des Ambulanten Palliativzentrums.

Was kommt auf uns zu, wenn ein Angehöriger bald sterben wird? Was kann ich für ihn tun? Und was kann ich machen, um es selbst besser zu ertragen? Das sind Fragen, denen sich die Mitarbeiter des Ambulanten Palliativzentrums (APZ) des Regionalen Gesundheitsnetzes Leverkusen jeden Tag stellen müssen. "Dies hat uns ermutigt, einen sogenannten ,Letzte-Hilfe-Kurs' anzubieten", berichtet Christoph Meyer zu Berstenhorst, Teamleiter des APZ.

Die Inhalte des Kurses sollen den Teilnehmern das Basiswissen zum Thema Sterben, Tod und Sterbebegleitung näher bringen. Gegliedert ist dieses vierstündige Seminar in vier Module, die sich jeweils einem anderen Aspekt des Sterbeprozesses zuwenden. Der Einstieg beschäftigt sich mit dem Sterben an sich, dem Prozess, wie dieser beginnt und was im Verlauf passiert, auch geht es um Akzeptanz, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Weitete Themen sind dann die Vorsorge für den Todesfall und medizinische Entscheidungen.

Wie reagieren Menschen auf eine begrenzte Lebenszeit? Wie sehen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten aus? Und wie können sich Menschen in dieser Situation gegenseitig Sicherheit geben? Antworten auf diese Fragen werden im zweiten Modul gegeben, bevor körperliche, psychische und existenzielle Nöte, die mit dem Sterbeprozess einhergehen, besprochen werden. Schließlich geht es um das Abschiednehmen, darum, wie mit der Trauer umgegangen wird, sowie um die praktische Organisation einer Beerdigung. "Sterben ist mit Angst und Sorge verbunden. Und wir möchten die Menschen vorbereiten, so dass sie wissen, was auf sie zukommt", erklärt Christoph Meyer zu Berstenhorst. "Früher hatten die Menschen ein viel natürlicheres Verhältnis zum Tod. Bis in die 80er-Jahre wurden Verstorbene noch zuhause aufgebahrt, um von ihnen Abschied nehmen zu können. Heutzutage geht alles nach dem Tod sehr schnell. Es ist fast schon automatisiert. Der erste Anruf geht an den Arzt, der zweite direkt an den Bestatter."

Rund 1200 Menschen haben bundesweit bereits an einem Letzte-Hilfe-Kurs teilgenommen. In Leverkusen wird er nun erstmals angeboten. Am 20. Mai haben bis zu 20 Teilnehmer die Möglichkeit, sich in den Räumen des Beratungszentrums des Regionalen Gesundheitsnetzes Leverkusen von 9 bis 13.30 Uhr näher mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen.

Die Anmeldung kann telefonisch erfolgen unter der Nummer 02171/36368-20 oder per Mail an "mailto:info@apz-lev.de". Eine Teilnahmegebühr in Höhe von 25 Euro ist vor Beginn des Kurses zu entrichten.

(RP)
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