A1-Rheinbrücke Leverkusen blitzt 21.000 Temposünder im ersten Monat

Leverkusen · Seit einem Monat sind die Blitzer auf der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen "scharf" gestellt: Die Stadt hat in Richtung Köln 20.996 Verstöße gegen Tempo 60 registriert. Verwertbar sind allerdings nur 14.061. Die Anlagen der Stadt Köln in Richtung Dortmund wurden rund 12.900 Mal ausgelöst.

So laufen die Lkw-Kontrollen auf der A1-Rheinbrücke
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Dass fast ein Drittel der Verstöße auf Leverkusener Seite, die zwischen dem 12. Februar und 11. März begangen worden sind, nicht geahndet werden kann, erklärt die Stadt Leverkusen mit "Tateinheitsvorgängen oder nicht nachverfolgbaren ausländischen Fahrzeugen". Der Lkw-Anteil liegt bei rund fünf Prozent. Spitzenreiter in Sachen Raserei war ein Fahrer mit 160 km/h, das bedeutet ein Bußgeld von 600 Euro, vier Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Bis zum 11. März wurden Verwarngelder in Höhe von 147.380 Euro ausgesprochen, durchschnittlich müssen die Fahrer rund 30 Euro zahlen. Außerdem wurden Bußgelder erteilt, die sich aber im laufenden Verfahren befinden und daher noch nicht eingerechnet sind. Die zunächst 18 eingestellten Mitarbeiter würden derzeit sukzessive die anfallenden Tempoverstöße abarbeiten. Es gab im ersten Monat wohl einzelne Störungen, die Anlage laufe aber stabil. Diese Störungen wurden vom Hersteller im Rahmen der Gewährleistung behoben.

Leverkusen weist darauf hin, dass man vom ersten Monat nicht aufs ganze Jahr hochrechnen könne. Derzeit werden pro Tag durchschnittlich 750 zu schnelle Fahrer erwischt, davon sind 502 Verstöße verwertbar. Im Vorfeld hatte man allerdings mit 500.000 "Rasern" und mit sechs Millionen Euro reiner Einnahme jährlich gerechnet - das wären pro Tag 1370 Verwarngelder. Man zeigt sich aber erfreut, dass sich "die hohe Anzahl der Verstöße, die die Seitenradarmessungen der Polizei im Juni 2013 ergaben, nicht bestätigt".

Auf der Kölner Brückenseite sind es täglich rund 450 Fälle - die Stadt hatte sogar 650.000 Temposünder pro Jahr erwartet. Laut Auswertung der Stadt zeichnet sich nach den ersten vier Betriebswochen ab, dass die Blitzerzahlen sehr mit dem tagesindividuellen Verkehrsaufkommen zu tun haben. So wurde beispielsweise am vergangenen Sonntag die Blitzanlage 1051 Mal ausgelöst und tags drauf bei überwiegend starkem und zähfließenden Verkehr lediglich in 152 Fällen. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Entwicklung mittel- bis langfristig fortsetzen wird.

Der Rat der Stadt Leverkusen wird zukünftig monatlich die Zahlen zur Kenntnis erhalten und zum Ende eines jeden Quartals zusätzlich eine Information über das Finanzcontrolling erfolgen. Die Einnahmen aus Buß- und Verwarngeldern fließen generell in den Etat der Stadt ein und werden nicht zweckgebunden ausgegeben.

(irz)
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