Leverkusen Die Pinkelgasse bleibt

Leverkusen · Die Politik hat am Dienstag einen Bürgerantrag abgelehnt, die kleine Fußgängergasse am Opladener Bunker zu schließen. "Pinkelgasse" nennen Anwohner den engen Weg und die Treppe hinter dem Bunker. Experten sehen in dem Gässchen einen Fluchtweg bei Drogengeschäften.

 Die Gasse zwischen Bahnhofstraße und Gerichtsstraße nennen Anwohner Pinkelgasse.

Die Gasse zwischen Bahnhofstraße und Gerichtsstraße nennen Anwohner Pinkelgasse.

Foto: sef

Die soegannte Pinkelgasse, das kleine Gässchen zwischen Bahnhofstraße und Gerichtsstraße muss bleiben. Da waren sich die Politiker über alle Parteigrenze hinweg am Dienstag in der Sitzung der Bezirksvertretung II einig. Sie widersprachen damit einem Bürgerantrag.

Der ehemalige FDP-Ratsherr Friedel Ferber hatte gefordert, die Gasse zu schließen, ebenso den Abgang vom Bunker auf die Gerichtsstraße. Beides seien Fluchtwege bei Kontrollen auf der Bahnhofstraße. "Nach der Schließung kann auf eine zusätzliche Absicherung der Gerichtsstraße bei einer Polizeikontrolle verzichtet werden", argumentierte Ferber. Zudem verschwände so die "Pinkelecke", was wiederum zum positiven Image der Bahnhofstraße beitragen könne.

Opladen Plus will Gasse erhalten

"Diese Wegeverbindung gibt es schon seit 100 Jahren. Der Fußweg wird unbedingt gebraucht. Der muss bleiben", merkte Markus Pott von Opladen Plus an. "Über den Abgang vom Bunker könnte man allerdings mal reden. Das ist eine ganz andere Sache, ob man den überhaupt braucht."

Die Stadtverwaltung schreibt in ihrer Stellungnahme zu Antrag: Ihr sei "der derzeitige Zustand des Weges sowie des Abgangs vom Bunkerparkplatz bewusst. Deshalb besteht die Zielsetzung, im Rahmen der Umsetzung der Projekte des Stadtteilentwicklungskonzepts Opladen, das Bunkerareal durch eine neue Nutzung aufzuwerten. Derzeit wird dieser Weg als Zuwegung zu Parkplätzen und zwei Hauseingängen benötigt. Ob dieses geändert werden kann, wird im Zuge der Neuplanung geprüft." Es sei Ziel, die Nutzung des Bunkers als Parkplatz aufzugeben, sobald neue Parkmöglichkeiten am Einkaufsstandort der Bahnstadt-Westseite oder im Umfeld entstanden sind "sowie den Durchgangsverkehr auf der Bahnhofstraße von der Humboldtstraße aus zu unterbinden"

 Die Treppe hinter dem Bunker an der Bahnhofstraße: Passanten steigt dort beißender Geruch in die Nase.

Die Treppe hinter dem Bunker an der Bahnhofstraße: Passanten steigt dort beißender Geruch in die Nase.

Foto: sef

CDU: Geruchsbelästigung ist zurückgegangen

Lucas Melzig (CDU) befand, dass man die Gasse im Grunde gar nicht mehr Pinkelgasse nennen könnte, weil sie im vergangenen Jahr einen neuen Belag bekommen habe, zudem sei die Ausleuchtung viel besser. Zudem, so hieß es in der Sitzung, sei die Geruchsbelästigung in dem schmalen Stück zwischen Bunker und der gegenüberliegenden Bebauung erheblich zurückgegangen.

Bezirksvorsteher Rainer Schiefer (CDU) pflichtete den Vorrednern bei: "Es kann ja nicht sein, dass die Leute jetzt auf einmal einen Umweg über die Kölner Straße laufen sollen, wenn sie zu Gericht oder ins Krankenhaus müssen. Zudem ist eine Schließung eines solchen Weges auch rechtlich nicht so einfach von jetzt auf gleich zu machen." Björn Boos (Linke) knüpfte nochmal an Pott an: "In Opladen gibt es nicht so viele keine alten Gassen. Allein schon aus dem Grund ist diese Gasse erhaltenswert." Das Ergebnis war nach diesen flammenden Reden für den Erhalt nur konsequent: Der Bürgerantrag wurde abgelehnt.

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