Leverkusen Leverkusen on Ice steuert jetzt auf seinen Rekord zu

Leverkusen · Wenn im Allgemeinen die Formulierung "seit Beginn der Wetteraufzeichnung" verwendet wird, dann ist oft ein Zeitraum 50, 150 oder 300 Jahren gemeint. Wenn Werner Nolden das dieser Tage sagt, umreißt er eine Spanne von sechs Jahren.

 Viel Andrang herrscht auf der Leverkusener Eisbahn: Sie ist seit sechs Jahren ein Erfolgsrezept und auch aktuell gut besucht.

Viel Andrang herrscht auf der Leverkusener Eisbahn: Sie ist seit sechs Jahren ein Erfolgsrezept und auch aktuell gut besucht.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Denn so lange stellt er das "Leverkusen-on-Ice"-Festival auf der Schusterinsel auf die Beine. Anhand der Aufzeichnungen des Organisators schickt sich die aktuelle siebte Auflage an, mal wieder für ein Rekordergebnis zu sorgen.

"Blieben vor zwei Jahren von 50 Veranstaltungstagen nur sieben trocken und im Vorjahr nur 14, liegen wir jetzt schon bei rund 20 trockenen Tagen", jubiliert Nolden und fügt launig an: "Entsprechend ist die Stimmung: Die Mitarbeiter sind müde, ich glücklich." Nur knapp eine Handvoll Tage seien meteorologisch bislang so mies gewesen, dass es die Besucher großflächig von der Eisbahn gespült habe.

Auch Orkan Xaver sei am hübsch ausgeleuchteten Treiben vorbeigezogen. "Wir liegen hier ja auch ein paar Meter unterhalb des Wupper-Damms", erläutert Nolden. Deshalb ziehe Sturm generell über die Schusterinsel hinweg. Aber: "Durch die ständig laufenden Kühl-Aggregate und dadurch, dass wir in einem Loch liegen, herrscht hier Dauerfrost", schildert der Veranstalter, der aus Erfahrungen mit Minusgraden in den Vorjahren längst seine Lehren gezogen hat — und etwa in Form beheizter Wasserleitungen und WC-Abflussrohr alles am Laufen hält.

Nach etwas mehr als der Hälfte des Eis-Treibens rechnet Nolden fest mit einer neuen Besucher-Bestmarke, die er beim Abschluss am Sonntag, 5. Januar, verkünden kann. "Wenn wir die magische Marke von 25 000 Gästen in diesem Jahr nicht knacken, dann weiß ich nicht, wann es gelingen soll", sagt er mit Verweis auf bereits mehr als 15 000 Eisläufer oder Eisstockschießer.

Parallel dazu steuert Nolden — nach der finanziellen Premiere im vorigen Jahr — nach eigenen Angaben zum zweiten Mal auf ein kleines Plus zu. Hauptgrund dafür sei die deutlich steigende Zahl an Weihnachtsfeiern. Am Samstag ging bereits die 100. davon über die Bühne. "Und das sind nur die Feiern, die uns gemeldet sind. Die Weihnachtsfeier-Dunkelziffer liegt mindestens doppelt so hoch", ergänzt Nolden mit Verweis auf die vielen Unternehmen oder Vereine, die sich auf der Schusterinsel treffen. Damit einher gehe die enorme Auslastung der acht Eisstockbahnen: Von den insgesamt 1200 Terminen sei bisher nur einer offen geblieben.

Ein weiteres Wachstum werde der 1200 Quadratmeter großen Eisfläche und der Gletscherbar aber nicht verordnet in den nächsten Jahren. "So wie es ist, ist es gut", sagt Nolden. Mit der steigenden Zahl an Konkurrenz-Eisbahnen habe er sich arrangiert. Dass nach der Schließung einer Reihe von Eishallen (auch der in Leverkusen) ein regelrechter Open-Air-Eisbahn-Boom eingesetzt habe, finde er sogar gut. Zumal "Heinzels Wintermärchen am Heumarkt" in Köln oder "Bonn Ice" Nolden offensichtlich nicht das Wasser beziehungsweise das Eis abgraben. Seine über Jahre aufgebaute Kundenbindung funktioniere, merkt der Veranstalter. So zahlten sich zum Beispiel die vielen Veranstaltungen für Schüler aus. "Viele Kinder kommen später mit ihren Eltern oder Großeltern wieder", sagt Nolden und fügt an: "Zudem gibt es ein paar junge Leute, die sind während der gesamten acht Wochen fast immer da — die wohnen quasi hier."

(zill)
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