Rheinbrücke bei Leverkusen Proteste bei Spatenstich zur neuen A1-Brücke

Leverkusen · Der Bau der neuen Autobahn-Brücke bei Leverkusen hat am Donnerstag begonnen. Demonstranten störten den ersten Spatenstich an der A1 mit Pfiffen und Sprechchören. Sie wollen verhindern, dass eine alte Mülldeponie geöffnet wird.

 Demonstranten beim Spatenstich zur neuen A1-Brücke bei Leverkusen.

Demonstranten beim Spatenstich zur neuen A1-Brücke bei Leverkusen.

Foto: Tanja Karrasch

Mit dabei beim Spatenstich, der in einem Zelt stattfand, war unter anderem NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Mit Lärm versuchten die Demonstranten vor dem Zelt, die Reden im Zelt zu stören. Die Demonstranten riefen unter anderem "Kein Eingriff in die Giftmülldeponie". Zudem versuchten sie, Gäste am Betreten des Zeltes zu hindern.

Straßen.NRW-Chefin Elfriede Sauerwein-Braksiek nannte den ersten Spatenstich den "Startschuss für das wohl wichtigste Infrastruktur-Projekt des Landes". Bis 2020 sollen auf dem ersten Teil der neuen Rheinbrücke Autos und Lkw wieder fahren können. "Wir wollen die Brückenhälften jeweils innerhalb von drei Jahren fertigstellen, das ist ehrgeizig", sagte Sauerwein-Braksiek.

 Der Spatenstich.

Der Spatenstich.

Foto: Stefanie Sandmeier

Aufgrund der anhaltenden Pfiffe und Sprechchöre vor dem Zelt entschied sich Straßen.NRW spontan, den symbolischen Spatenstich nach drinnen zu verlegen.

Horst Müller, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Interessensvertetung für Köln und Leverkusen", sagte: "Ich bin stinksauer über das was hier inszeniert wurde, den sogenannten Spatenstich. Hier wird mit uns Leverkusenern gespielt. Hier wird ganz eindeutig außer Acht gelassen, wie gefährlich die Giftdeponie in Wirklichkeit ist."

Der Bau der neuen Brücke an der A1 ist umstritten. Es soll eine Giftmülldeponie geöffnet werden, damit die Pfeiler verankert werden können. Die Öffnung berge ein unkalkulierbares Risiko, sagen die Gegner. Denn niemand wisse genau, was sich in der Deponie befindet.

Die neue Brücke wird gebaut, weil an der alten massive Mängel festgestellt wurden. Man entschied sich für einen Neubau statt einer Sanierung des alten Bauwerks. Verkehrsminister Wüst lobte bei seiner Rede zum Spatenstich die rot-grüne Landesregierung für ihre Arbeit an dem Projekt in den letzten Jahren.

(tak)
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