Leverkusen Kreativer Mix aus Ballett und Hip Hop

Leverkusen · Die Tanzperformance "Street Dance Club" im Bayer Erholungshaus verband unterschiedliche Stilrichtungen wie Jazz und zeitgenössischen Tanz. Am Ende der Show gab es für die Tänzer begeisterten Applaus.

 Mit dieser ungewöhnlichen Choreographie brachten die Tänzerinnen und Tänzer einige ihrer Zuschauer zum Lachen. Zuerst legten sie ihre Köpfe waagerecht aufeinander, um sie anschließend wieder neu anzuordnen.

Mit dieser ungewöhnlichen Choreographie brachten die Tänzerinnen und Tänzer einige ihrer Zuschauer zum Lachen. Zuerst legten sie ihre Köpfe waagerecht aufeinander, um sie anschließend wieder neu anzuordnen.

Foto: Street Dance Club/Théâtre de Suresnes Jean Vilar

Erst ist es nur eine kleine Wellenbewegung mit der Hand, dann überträgt sie sich auf den Arm des Tänzers, bis sich schließlich sein ganzer Körper zur Musik windet. Am Freitag entführten die Tänzerinnen und Tänzer des "Street Dance Club" das Publikum im Erholungshaus auf eine musikalische Reise durch das New York der 1920er Jahre in die Hochzeit des Jazz.

Das Gefühl der verrauchten Jazz-Clubs transportierte der Choreograph Andrew Skeels in seiner Produktion. Rund eine Stunde lang boten die sieben Künstler einen kreativen Mix aus Hip Hop, zeitgenössischem Tanz, Ballett und Stepptanz. Alles untermalt von Jazzmusik, komponiert von dem Pianisten Antoine Hervé.

Das Besondere daran: Die Musik schien von der Schallplatte zu kommen. Das Kratzen der Nadel, das entsteht, wenn man eine neue Platte auflegt, diente dabei als Übergang zwischen den einzelnen Stücken. Doch selbst in einem seltenen Moment der Stille, bewegte sich der Körper der Tänzer weiter - auch, wenn es nur ein winziger Impuls der Hand war oder das Wippen eines Fußes. Die Musik changierte dabei immer wieder von langsam verruchter Klaviermusik zu peppigen Bläserstücken.

Die schummrige Beleuchtung der Bühne und die Nebelmaschinen unterstrichen das geschaffene Ambiente und machten einige optische Illusionen möglich. Etwa, als die Tänzer ihre Köpfe waagerecht aufeinanderlegten, um sie dann wieder neu anzuordnen - das sorgte sogar für einige Lacher im Publikum. Doch die Tänzer konnten auch anders: Sie begeisterten mit großen Sprüngen und schnellen Bewegungen, die selbst dann perfekt synchron waren, wenn alle gleichzeitig auf der Bühne standen.

Dabei sah man den Tänzern ihre unterschiedlichen Tanzstile an, die jedoch durch die Choreographie von Skeels geschickt miteinander verbunden wurden. Inspirieren lassen hatte er sich von den Tänzen in den New Yorker Jazz-Clubs, etwa dem Lindy Hop. Diese verband Skeels mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und mit Elementen aus dem klassischen Ballett.

Von Ersterem schien das Publikum zu Beginn der Show noch etwas verunsichert. Aber als die Musik dann nach zwei langsamen Stücken zu einem schnelleren Breakdance-Solo eines Tänzers überging, der über die Bühne zu schweben schien, war das Eis gebrochen, und die Tänzer durften sich über ausgelassenen Applaus nach jeder Einlage freuen. Am Ende der Show gab es dann Standing Ovation für die sichtlich erleichterten Tänzer.

"Das hat mir super gefallen", wandte sich eine Frau nach der Aufführung an ihre Begleitung. "Diese Bewegungen - und erst die Musik dazu", hörte man hinter ihr einen Mann schwärmen. Der "Street Dance Club" ist definitiv eine außergewöhnliche Tanz-Performance, die von der Musik und dem Spaß sowie der Verbundenheit des gesamten Ensembles lebt.

(egge)
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