Leverkusen Leverkusener finanziert seine Reise mit Internet-Blog

Leverkusen · Jannis Riebschläger (Leverkusen) und Joel Galla (Langenfeld) sind auf Tramp- und Wanderreise zum Nordkap gestartet. Jannis reist dann nach Nepal weiter. Er finanziert seine Reisen durch seinen Internet-Blog.

 Jannis Riebschläger hat Wort gehalten: Nach dem Abitur am Langenfelder Otto-Hahn-Gymnasium ist er auf Weltreise gegangen. Mitgenommen hat er einen Jahrgangskameraden, den Langenfelder Joel Galla.

Jannis Riebschläger hat Wort gehalten: Nach dem Abitur am Langenfelder Otto-Hahn-Gymnasium ist er auf Weltreise gegangen. Mitgenommen hat er einen Jahrgangskameraden, den Langenfelder Joel Galla.

Foto: Uwe Miserius

Das Abitur hat der 19-jährige Leverkusener Jannis Riebschläger noch gemacht - doch dann ist er mal weg - weit weg und auf unbestimmte Zeit. Statt zu studieren oder eine Berufsausbildung zu machen, will Jannis die Welt kennenlernen, ohne Luxus, dafür aber voller Abenteuer. Zuerst geht es zum Nordkap, wobei er gefilmt wird. Sein Schulfreund Joel Galla aus Langenfeld begleitet ihn sozusagen als Kameramann.

Drei Monate wollen die beiden 19-Jährigen mit Rucksack, Gitarre und "Daumen raus!" als Tramper unterwegs sein. Der Start ist gelungen, wie Jannis am Telefon aus Litauen berichtete. Von Leverkusen und Langenfeld sind Jannis und Joel nach Berlin getrampt, dann nach Litauen. In den nächsten Monaten soll es auch öfter zu Fuß, wenn sich keine Mitfahrgelegenheit bietet, gehen nach Estland, vielleicht auch nach Russland, Finnland und Norwegen sowie auf dem Rückweg nach Schweden und Dänemark.

Der Reisefilm soll im Oktober her-ausgebracht werden, damit sich Jannis Riebschläger auch die nötigen Finanzen für seine weitere Route verdienen kann: In Nepal will er dazu starten. Das wollte er eigentlich schon nach dem Abitur, das er immerhin mit einem Notendurchschnitt von 2,1 abgelegt hat. Aber da hatte er nicht an die Regenzeit gedacht. Die wird nun eben mit einer dreimonatigen Nordroute überbrückt. Reist Jannis jetzt noch mit seinem Freund Joel, so wird er aber alleine nach Südostasien gehen: Joel will sein Studium beginnen.

Ursprünglich war Jannis davon ausgegangen, dass er sich unterwegs immer mal Jobs suchen müsste, um Geld für seine Weiterreise zu verdienen. Das sieht jetzt schon anders aus: Sein Blog mit Spender- bzw. Sponsoren-Datei, die E-Books und bald auch sein Film werden die Reisekosten wohl abdecken, rechnet sich Jannis aus. "Wenn wir trampen, brauchen wir fünf Euro am Tag. Wenn wir in Städten sind, können es auch schon mal 30 Euro werden, weil wir dann in Hostels schlafen müssen. So kommen wir im Durchschnitt auf 15 Euro pro Reisetag. Und von meinem Blog kann ich schon ganz gut leben", berichtet er.

Wenn Jannis und Joel über Land trampen oder wandern, dann schlafen sie öfter im Zelt. Ein ganz neues Fortbewegungsmittel haben die Jungs in Litauen entdeckt: "Wir haben uns Boote gekauft. Damit sind wir einen Fluss entlang gepaddelt und haben auch in den Booten geschlafen", erzählt der 19-Jährige. Allerdings gab der Fluss auch leider schlecht verdauliche Nahrung her: "Wir haben Muscheln gefischt und uns daran den Magen verdorben. Joel musste sogar für einen Nachmittag ins Krankenhaus. Aber jetzt geht es uns wieder gut", beteuert der Weltenbummler.

Erstaunlicherweise spiele das Wetter mit: "Litauen ist eigentlich ein Regenland. Aber es war hier bislang genauso heiß wie in Leverkusen oder Langenfeld. Wir hatten bis zu 40 Grad", erzählt Jannis.

So geht es nun zu weiteren Abenteuern: "Auf welchem Weg wissen wir nicht, aber wir kennen das Ziel", sagt Jannis im Film. "Es geht nach Hyperborea, das heißt auf Griechisch das Land im Norden." Und dieses Hyperborea soll der Sage nach schließlich ein "paradiesischer Ort" sein.

(RP)
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