Leverkusen Ratspolitiker zu Stadtratssitzungen kurz vor der Wahl
Thomas Eimermacher (Fraktionschef CDU) "Ich finde es gut, dass unser Jamaika-Plus-Bündnis gerade bei der Frage der Ablehnung eines Ratsbürgerentscheids über eine dritte Gesamtschule zusammengestanden hat. Den Versuch der SPD, ein Wahlkampfthema daraus zu machen, finde ich schade. Gut ist auch die Vertagung des Themas OP-Kennzeichen in die Haushalztsplanberatungen. So halten wir es aus dem Wahlkampf heraus."
Peter Ippolito (Fraktionschef SPD) "Besonders gut gefallen hat mir, dass unsere Fraktion das Jamaika-Plus-Bündnis beim Thema Imklusion entlarvt hat. Wir hatten davor gewarnt, gegen den Kompromiss zwischen Land und Kommunen zu klagen, bevor die Ergebnisse der Verhandlungen feststehen. Aber auf uns wurde ja nicht gehört. Keine 24 Stunden nach dem Rat steht fest: Auch der Städte- und Gemeindebund legt den Streit mit der Landesregierung bei und der gerade gefasste Leverkusenerr Beschluss zur Klage ist obsolet. Die Debatte war Lärm um nichts und ein schlechtes Zeichen in Richtung betroffener Kinder und ihrer Eltern."
Roswitha Arnold (Fraktionschefin Grüne) "Für mich war es angenehm, festzustellen, wie gut und finanziell abgesichert das Projekt Bahnstadt auf die Schiene gesetzt ist. Der Lückenschluss auf der Balkantrasse erfreut uns ebenfalls – das Projekt war uns immer wichtig. Und dass die SPD mit ihrem Versuch gescheitert ist, die Entscheidung zur Sekundarschule zum Wahlkampfthema zu machen, ist auch wichtig."
Erhard Schoofs (Fraktionschef Bürgerliste) "Natürlich hat mir die Ablehnung des Ratsbürgerentscheids zur Gesamtschule nicht gefallen. Empört war ich aber, wie versucht worden ist, mich auf Kosten des schwer erkrankten Ratskollegen Stefan Manglitz, der zurzeit im Koma liegt, aus dem Aufsichtsrat der neuen Bahnstadt Opladen herauszuhalten. Es geht um zwei, maximal drei Sitzungen, für die klar ist, dass Stefan Manglitz sie definitiv nicht wahrnehmen kann. Jamaika-Plus argumentiert nun, mich nachrücken zu lassen, sei pietätlos. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Leute nehmen uns die Chance, im Sinne von Stefan Manglitz in dem Gremium Aufgaben wahrzunehmen. Worum es wirklich geht, hat Bahnstadt-Aufsichtsratschef Paul Hebbel vor Jahren gesagt, als ich schon einmal nachrücken sollte. Er meinte damals, das wäre ja so, als würde man Graf Dracula zum Chef der Blutbank machen."
Markus Pott (Chef der Ratsgruppe OP Plus) "Natürlich sind wir enttäuscht, dass über unseren Antrag zur Wiedereinführung des OP-Autokennzeichens als Wunsch-Option der Wahlkampf ausgebrochen ist. Verärgert bin ich aber über die Grünen, die jetzt so tun, als hätten sie die Balkantrasse vorangetrieben. Dabei waren sie damals, als wir den Antrag stellten, völlig gleichgültig."
Thomas Wolf (stellvertretender Fraktionschef Die Unabhängigen) "Dass mich diese Art der Sitzungskultur nicht erfreut hat, wie sie sich in der Ratssitzung dargestellt hat, können Sie sich denken. Gleichwohl hat es mich gefreut zu sehen, wie unser Bündnis gerade bei dem Gesamtschul-Vorstoß der SPD zusammengehalten hat. Wir arbeiten bis zum Ende der Legislaturperiode gut und vertrauensvoll zusammen. Ganz ehrlich: Die nächste Ratssitzung so kurz vor der Wahl könnte meiner Meinung nach ruhig ausfallen. Bahnbrechendes ist dort nicht mehr zu erwarten."