Leverkusen Lkw-Sperren für die A1-Rheinbrücke

Leverkusen · Auf der A1 sollen bald Lkw-Sperren gebaut werden. Dieses Wochenende wird aber nur repariert. Ab heute Abend wird die Brücke vollgesperrt.

 Diese Sperranlage steht vor der Fechinger Talbrücke der A6 bei Saarbrücken. Eine ähnliche Anlage soll vor der A1-Brücke errichtet werden.

Diese Sperranlage steht vor der Fechinger Talbrücke der A6 bei Saarbrücken. Eine ähnliche Anlage soll vor der A1-Brücke errichtet werden.

Foto: VOLKMANN & ROSSBACH

Das Prinzip klingt einfach, allerdings stauträchtig: Erst werden alle Autos in verengte Spuren geführt, dort während der Fahrt gemessen und gewogen, und dann zeigt eine Ampel auf der Autobahn mit Grün oder Rot an, ob die Weiterfahrt erlaubt ist oder nicht. Zur Sicherheit gehen bei Rot noch Schranken herunter und versperren die Geradeaus-Spur, so dass ausschließlich eine Abfahrt möglich ist. Was aber auch bedeutet, dass die Fahrzeuge hinter einem zu schweren Lkw erst einmal warten müssen.

Vor zwei reparaturbedürftigen Autobahnbrücken südlich von NRW - vor der Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden und der Fechinger Talbrücke bei Saarbrücken - hat sich dieses System bereits bewährt, um uneinsichtige Lkw-Fahrer von der Brückenquerung abzuhalten. Das NRW-Verkehrsministerium will auf den Zufahrten zur maroden Leverkusener Rheinbrücke der Autobahn 1 eine ähnliche Sperr- oder Schrankenanlage errichten. Damit sollen Lastwagen, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, schon vor der Brücke abgeleitet werden.

"Das Verkehrsministerium, der Landesbetrieb Straßenbau NRW und die Bezirksregierung Köln als zuständige Verkehrsbehörde arbeiten in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium an einer solchen Lösung", teilte Bernhard Meier, Sprecher des NRW-Verkehrsministeriums, gestern mit. Ziel sei es, zu schwere Fahrzeuge "an der Überfahrt der Leverkusener Rheinbrücke zu hindern und das geltende Fahrverbot durchsetzen".

Die auf der Brücke installierten Radarfallen, die schon jetzt alle Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen erfassen, reichen als Abschreckung nicht aus. "Im Juli wurden an manchen Tagen mehr als 150 Lastwagen gezählt, die über die A1-Brücke gefahren sind, obwohl sie zu schwer waren", berichtet Polizeisprecher Christoph Schulte.

Um das mit Rissen durchzogene Bauwerk zu schonen, haben die Beamten nun die Präsenz an der Rheinquerung erhöht. Polizeiwagen stehen gut sichtbar an Auf- und Abfahrten, und zwar täglich. "Damit wollen wir Lkw-Fahrer, die im Begriff sind, das Überfahrverbot zu ignorieren, noch zur Abfahrt bewegen", sagt Schulte. Demzufolge stünden die blau-weißen Fahrzeuge auf der A1 an solchen neuralgischen Stellen, an denen noch eine Abfahrt möglich sei.

Wann genau die Sperranlage für Lkw kommt, steht noch nicht fest. "Sobald die Einzelheiten geklärt sind, wird das System der Öffentlichkeit vorgestellt", kündigt Ministeriumssprecher Meier an. Nach Informationen unserer Redaktion ist noch kein Vertrag mit einem Anbieter unterschrieben. Die Unterzeichnung steht aber kurz bevor. Denn es gibt nur wenige Fachfirmen auf diesem Gebiet in Deutschland.

Vorbereitende Maßnahmen für die Sperreinrichtung werden Meier zufolge aber nicht schon während der bevorstehenden Rheinbrücken-Sperrung vorgenommen. Von heute Abend, 22 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, führe man ausschließlich Reparaturarbeiten durch.

(sug)
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