Leverkusen Lösungen und Zoff zur Friedhofs-Damentoilette

Leverkusen · Während die Stadt bereits an einer barrierefreien Unisex-Toilette auf dem Friedhof arbeitet, beantragt die FDP dies erst und kassiert Schelte.

 Mit der Damentoilette auf dem Friedhof Birkenberg geht es aufwärts. Die Stadt richtet ebenerdig ein barrierefreies WC ein.

Mit der Damentoilette auf dem Friedhof Birkenberg geht es aufwärts. Die Stadt richtet ebenerdig ein barrierefreies WC ein.

Foto: Uwe Miserius

Immer die steile Treppe runter, wenn beim Besuch des Friedhofs Birkenberg die Blase drückt - das stört laut FDP-Ratsherr Friedrich Busch vor allem ältere Frauen, die sich bei ihm über die unterirdische Lage der Damentoilette bei ihm beklagten. Die Liberalen formulierten in einem entsprechenden Antrag, die Stadt möge ein Sanierungskonzept erstellen, das auch einen barrierefreien Zugang zur Damentoilette beinhaltet. Busch, der zu Gast in der Sitzung war, sprach von einem flehenden Appell der Damen.

Mit dem Antrag kam die FDP etwas spät. Denn Andrea Pesch vom städtischen Fachbereich Gebäudewirtschaft berichtete in der Sitzung, dass auf dem Friedhof Birkenberg die Sanierung der Räumlichkeiten für die Mitarbeiter bereits laufe. Seit Ende Oktober wird umgebaut. Es sollen zeitgemäße Sanitär- und Umkleideräume fürs Friedhofspersonal entstehen. Die Arbeiten sollen sechs bis sieben Monate dauern, hatte die Stadt schon vor der Baumaßnahme angekündigt und auf Einschränkungen für die Öffnung der Kapelle für Trauerfeiern hingewiesen.

In dem Zusammenhang, berichtete Pesch weiter, habe die Stadt die Damentoiletten-Situation mit bedacht. Heißt: Die Stadt arbeitet an einer Art Tausch. Die oberirdische bisherige Herrentoilette wird zu einem barrierefreien stillen Örtchen für Damen und Behinderte umgebaut. Man könne das neue WC dann im Grunde auch als Unisex-Toilette bezeichnen, merkte Andrea Pesch an. Im Keller, also dort, wo bisher die Damentoilette untergebracht war, werde eine zusätzliche Toilette, "also im Grunde die Herrentoilette" (Pesch), eingerichtet.

Für Bezirksvorsteher Rainer Schiefer war der Tagesordnungspunkt damit erledigt. Er merkte ebenso wie Markus Pott (Opladen Plus) noch an, dass die Toiletten auf dem Birkenberg zwar älteren Datums sein mögen, aber "picobello sauber" seien. Die FDP hatte in ihrem Toiletten-Antrag formuliert, die Anlage sei "heruntergekommen und in einem beklagenswerten Zustand".

Beklagenswert fand Irmgard von Styp-Rekowski (CDU) in der Sitzung, dass die FDP "deswegen einen Antrag gestellt hat. Das schluckt jetzt unnötig Zeit in unserer Sitzung und verbraucht auch unnötig Kapazitäten, die die Verwaltung anderweitig viel besser einsetzen kann", merkte von Styp unter anderem an. Ihrer Meinung nach hätte die FDP besser daran getan, sich rasch durch einen Anruf bei der Stadtverwaltung zum aktuellen Stand der Dinge zu informieren, anstatt einen Antrag aufzusetzen. Busch konterte, die Stadtverwaltung hätte die FDP nach dem Antrag ja auch von sich aus anrufen und informieren können. Als von Styp weiter schimpfte, wurde auch Friedrich Busch etwas heftiger: "Das weise ich als Dreistigkeit zurück."

(RP)
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