Leverkusen Lose Bäume über beliebtem Wanderweg

Leverkusen · Anwohner Karl-Heinz Schwers macht sich Sorgen über sturmgeschädigte Bäume, die direkt über dem "Neanderland-Steig" bei Rheindorf hängen.

 Karl-Heinz Schwers zeigt die Bäume, die in seinen Augen eine Gefahr darstellen.

Karl-Heinz Schwers zeigt die Bäume, die in seinen Augen eine Gefahr darstellen.

Foto: Gilsbach

Kein Geringerer als Manuel Andrack wirbt für den Wanderweg "Neanderlandsteig". Doch auch der TV-Moderator würde wohl einen zweifelnden Blick in die Höhe senden, nähme er die Etappe durch den Wald bei Rheindorf. Unmittelbar über dem Weg hängen einige Bäume schräg, gehalten durch die Kronen ihrer Nachbarn. Wer drunter her geht, den beschleicht ein mulmiges Gefühl.

So geht es auch Karl-Heinz Schwers, der in der nahen Siedlung Rheindorf-Nord wohnt und oft mit seinem Husky durch die Umgebung spaziert. An diesem Nachmittag führt er in das Waldstück, das zwischen der Siedlung und der A59 liegt. "Dort, sehen Sie", sagt er. "Viele Bäume stehen seit ,Friederike' schräg, manche sind entwurzelt."

So lange diese Bäume sich abseits der Wege befinden, sind Spaziergänger wenig gefährdet, doch just über dem Pfad, der mit dem Symbol "Neanderlandsteig" ausgezeichnet ist, hängen die genannten Stämme und wirken so, als könnten sie jeden Moment herabsausen. "Wie sagt man doch: zur falschen Zeit am falschen Ort", meint Schwers mit einem Anflug von Sarkasmus. "In meinen Augen ist das ein Risiko."

Daher habe er einige Tage nach dem Sturm zuerst das Ordnungsamt in Leverkusen angerufen und gefragt, ob sich jemand darum kümmern werde. Dort habe man das Ganze zur Kenntnis genommen - passiert sei nichts. Die Feuerwehr hat Schwers ebenfalls angerufen, auch dort stieß er auf wenig Interesse. Am Montag seien Arbeiter der Stadt im Waldstück gewesen, am Rand der Autobahn. "Ich habe sie auf das Problem aufmerksam gemacht, aber es hieß: Wir sind nicht zuständig." Schwers ist frustriert: "Niemand kümmert sich."

So schwarz muss er nicht sehen. Es gibt eine Behörde, die sich um den Neanderlandsteig kümmert: der Kreis Mettmann. Martina Mauden ist dort beim Amt für Hoch- und Tiefbau Koordinatorin für das Projekt. "Wir haben zwei Wegwarte, die sich um den Weg kümmern, sie machen ganzjährig nichts anderes", versichert sie. Per Mail-Adresse können Spaziergänger, die etwas Auffälliges bemerkt haben, dies an die Behörde melden (wegezustand@neanderlandsteig.de).

Nachdem die RP das getan hatte, "hat sich einer unserer Wegwarte vor Ort das Problem angesehen", berichtete Martina Mauden gestern. Manches habe beiseite geräumt werden können, aber für einige Stämme werde man heute mit Mitarbeitern des Bauhofes anrücken. "Wir arbeiten in solchen Fällen mit Behörden vor Ort zusammen, auch mit den Feuerwehren." Karl-Heinz Schwers und sein Hund können also bald wieder ohne Sorge auf dem Steig unterwegs sein.

(s-g)
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