Leverkusen Märchenhaftes beim Mandolinen-Orchester

Leverkusen · Konzerte? Langweilig, wenn man klein ist und stillsitzen soll. Nicht so beim Mandolinenorchester Bayer Leverkusen. Da war Eintauchen in die Märchenwelt aus" 1001 Nacht" Pflicht.

 Wie entlockt man einer Mandoline eigentlich Töne? Auch das konnten Kinder beim Konzert am Sonntag im BayKomm selbst erfahren.

Wie entlockt man einer Mandoline eigentlich Töne? Auch das konnten Kinder beim Konzert am Sonntag im BayKomm selbst erfahren.

Foto: uwe Miserius

Kinder lieben Märchen. Besonders, wenn sie von fremden Ländern und Kulturen handeln. Entsprechend gut besucht war die Vorstellung am Sonntag im BayKomm, bei der das "Märchen aus 1001 Nacht - Die Geschichte der Prinzessin Carmen" erzählt wurde. Dutzende Kinder versammelten sich voller Vorfreude mit ihren Eltern und Großeltern im Vortragsraum. Das Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen und sein musikalischer Leiter Detlef Tewes wollten Erwachsene und Kinder ab fünf Jahre in ein musikalisches Abenteuer zum Mitsingen und Mitgestalten entführen.

Kritiker mochten anfangs skeptisch gewesen sein. Doch die Zweifel wichen von Minute zu Minute der Begeisterung. Entscheidenden Anteil daran hatte sicherlich auch Moderatorin Julia Volk, von der das Gesamtkonzept stammte. "Es war einmal ein Sultan", begann ihre Erzählung. Dieser herrschte nicht nur über ein großes Land, sondern hatte auch eine liebreizende Tochter. Sie langweilte sich jedoch, während im Palast große Feste gefeiert wurden. Deshalb beschloss sie, heimlich aus dem Palast und auf den Markt zu schleichen. Was sie dort erwartete, war ein Fest für alle Sinne.

Immer, wenn die Moderatorin ein lebhaftes Bild mit Carmens Abenteuern in den Köpfen der Kinder entstehen ließ, unterstrich das Orchester die passenden Erzählungen. Einmal mit der poetisch-pastoralen Melodie "Entr'acte", ein anderes Mal mit der heiteren Weise "Danse Bohème" aus Georges Bizets Oper "Carmen". Zahlreiche Stücke hatte Detlef Tewes bearbeitet, das Orchester ließ sie mit Mandolinen, Mandolas, Gitarren und zwei Kontrabässen absolut präzise und mit flinken Fingern erklingen. Als die Rede vom Geschehen auf dem Markt war, folgte der dazu passende Titel "Auf einem persischen Markt" des englischen Komponisten Albert Keltèlbey.

Durch weitere Orchesterstücke und Bewegungsaktionen waren Kinder zum aktiven Hören und Teilnehmen eingeladen. Einmal sangen sie das israelische Volkslied "Shalom chaverim". Dann fragte die Moderatorin: Warum klingt eine Melodie immer gleich, aber auf jedem Instrumente anders? Oder: Wozu braucht man einen Dirigenten? Vorüberergehend schickte sie Tewes fort und übernahm selber die Regie, ehe es ihr einige Kinder gleichtun durften - musikalische Früherziehung im besten Sinne.

(RP)
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