Leverkusen. Malteser-Spendenaktion wegen Andrangs beendet

Leverkusen. · Zeitweise gab es am vergangenen Samstag kaum ein Durchkommen. Morgens um neun Uhr, zwei Stunden vor Start der Sammelaktion des Malteser-Hilfsdienstes, bildeten sich lange Autoschlangen vor dem ehemaligen Freibad Auermühle in Schlebusch. Dort übernimmt der Malteser-Hilfsdienst im Januar die Betreuung von Flüchtlingen.

 "Es dauert Tage, bis alles sortiert ist", waren sich die fleißigen Helferinnen am Wochenende einig.

"Es dauert Tage, bis alles sortiert ist", waren sich die fleißigen Helferinnen am Wochenende einig.

Foto: uwe miserius

Viele Autos, wie das von Meltem Ulgur, waren bis an die Decke beladen mit Spendenmaterial. Die junge Mutter zweier Kinder brachte unter anderem heiß begehrte Kinderwagen. Innerhalb weniger Stunden lieferten rund 1000 Personen geschätzte 50 Tonnen Hilfsmaterial ab. Bis die Regale des rund 150 Quadratmeter großen Raumes überquollen.

Zwei Stunden später ging nichts mehr. Mit den Worten "Wegen Überfüllung geschlossen" musste Tim Feister, Dienststellenleiter des Malteser-Hilfsdienstes, alle anderen Gaben zurück weisen. Den Bürgern schlug er vor, das Material wenn möglich bis Januar aufzubewahren und sich dann erneut zu melden. Viele zeigten Verständnis. Wenn auch mit Bedauern. "Wir haben extra sortiert und zurecht gelegt", sagte ein sichtlich sehr enttäuschter Mann.

"Es dauert Tage, bis alles sortiert ist", argumentierte dagegen Michaela Schüller inmitten von Tüten, Kisten und Koffern. Eigentlich war sie nur gekommen, um etwas abzugeben. Als sie sah, dass jede Hand gebraucht wurde, packte sie spontan mit an.

Außerdem waren rund 40 Helfer der Malteser mit Familien und Freunden im Einsatz, die alle Spenden durchschauten und Kleidung nach Größen und Geschlecht ordneten. Nicht mehr brauchbare Altkleidung sollte entsorgt und geschreddert werden.

Für den Rohstoff erhalten die Malteser Geld, das dann wiederum für ehrenamtliche Projekte verwendet wird und auf diese Weise auch wieder den Flüchtlingen zugutekommt.

"Unfassbar, toll, klasse", freute sich Tim Feister über die enorme Spendenbereitschaft der Leverkusener Bevölkerung. "Wenn ich das sehe, habe ich in unserer Stadt keine Sorgen. Die meisten Menschen haben die richtige Einstellung."

Am Mittwoch, 30. Dezember, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, lädt der Malteser Hilfsdienst zum "Tag der offenen Tür" in die Flüchtlings-Notunterkunft ein. Spenden werden dann jedoch nicht mehr angenommen.

Die ersten 200 Flüchtlinge ziehen voraussichtlich am 4. Januar in die Zelte rund um das frühere Freibad ein.

(gkf)
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