Leverkusen MaterialScience fördert Vereine weiter

Leverkusen · Auch nach der Abspaltung der Kunststofftochter wollen die dann getrennten Konzerne Bayer und Material Science die Vereinsförderung - 14 Millionen Euro bundesweit - aufrecht erhalten. Das Bayer-Kreuz in Krefeld wird demontiert.

Der Bayer-Konzern gab gestern bekannt, was seit Monaten eigentlich schon klar war: Das Bayer-Kreuz am Standort Krefeld-Uerdingen soll abgebaut werden. Das macht insofern Sinn, als dass in Krefeld nur Bayers Kunststofftochter MaterialScience produziert. Wenn sich die Kunststoffsparte Anfang 2016 selbstständig gemacht hat, betreibt Bayer selber in Krefeld keine Produktionsstätten mehr. Wo kein Bayer drin ist, steht dann auch kein Bayer mehr dran. Einen genauen Termin, wann das Kreuz abgehängt wird, gab es gestern noch nicht.

Kreuz da oder nicht: Bayer und der spätere Kunststoff-Konzern wollen an ihren NRW-Standorten die Vereine gemeinsam in unveränderter Höhe weiter fördern. "Auch nach der geplanten Selbstständigkeit von MaterialScience werden die lokalen Bayer-Vereine in Zukunft im gegenwärtigen Umfang unterstützt. Somit bleibt das breite Sport- und Freizeitangebot für Belegschaft und Nachbarschaft unverändert erhalten", hieß es gestern aus dem Konzern. "An dieser Förderung wird sich auch MaterialScience nach der geplanten Trennung vom Bayer-Konzern langfristig beteiligen."

Der unterstützt derzeit in Leverkusen, Dormagen, Wuppertal und Krefeld-Uerdingen 58 Sport-, Hobby- und Kulturvereine mit insgesamt 50 000 Mitglieder. In Leverkusen gibt es 29 Bayer-Vereine, von denen 21 finanziell gefördert werden. Gegliedert sind sie in zehn Sport-, acht kulturelle und elf Hobby-Vereine - mit insgesamt knapp 20 000 Mitgliedern.

Mit welcher Summe sie gefördert werden, sagt der Konzern nicht. "Wir machen keine Angaben zu den einzelnen Standorten", sagte ein Sprecher auf RP-Nachfrage.

2011 hatte Bayer das Budget für Vereine von 15 auf 14 Millionen her-untergefahren und ließ bis dieses Jahr für acht Leverkusener Vereine die finanzielle Förderung auslaufen. Betroffen sei dadurch fast jeder dritte der fast 16 800 Bayer-Sportler in der Stadt, hatte die RP damals berichtet: Angler, Kanufahrer, Luftsportler, Reiter, Schachspieler, Sportschützen, Segler und Skisportler. Ausgenommen: der TSV Bayer 04 und der RTHC. Man wolle das Sport-Engagement auf sechs Großvereine in der Region konzentrieren, hatte der Konzern damals mitgeteilt. "Die eingesparten Gelder sind Teil des angekündigten Sparprogramms, mit dessen Hilfe Mittel für Forschung und Marketing freigesetzt werden sollen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu stärken." Bayer hatte angeboten, man wolle den Vereinen bei der Zukunftsgestaltung helfen, diese könnten sich als Abteilung dem TSV oder RTHC anschließen oder untereinander kooperieren.

Gestern ließ sich Bayer-Vorstandsmitglied Michael König, zuständig für Personal, Technologie und Nachhaltigkeit, so zitieren: "Die Sportförderung hat bei Bayer eine lange Tradition. Sie ist ein wichtiger Baustein unseres nachbarschaftlichen Engagements und des betrieblichen Gesundheitsmanagements." Und: "Wir freuen uns, dass MaterialScience sich auch in Zukunft an der Unterstützung der Vereine beteiligen wird." Vor allem in Krefeld-Uerdingen - zwölf Vereine, 17 000 Mitglieder. "Im Sinne unseres Gesundheitsmanagements unterstützen wir daher auch das Sport- und Freizeitangebot der Vereine an unseren Produktionsstandorten", betonte Dr. Klaus Jaeger, NRW-Standortleiter von BMS.

Bayers Gesamtbetriebsratschef Oliver Zühlke lobt gestern die Zusage des Konzerns: "Beide Unternehmen, MaterialScience und Bayer, halten an den so wichtigen Leistungen im sozialen Umfeld fest. Ein starkes Signal an unsere Kolleginnen und Kollegen."

(RP)
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