Leverkusen Mathe-Kalender: 110 000 Euro Spenden

Leverkusen · Der ehemalige Leiter des Landrat-Lucas-Gymnasiums, Heinz Klaus Strick, konnte seit seiner Pensionierung 110 000 Euro an Spendengeldern aus dem Verkauf seiner Mathematik-Kalender an das Friedensdorf Oberhausen überweisen.

 Heinz Klaus Strick tut Gutes mit nit dem Erlös aus seinen Mathematik-Kalendern.

Heinz Klaus Strick tut Gutes mit nit dem Erlös aus seinen Mathematik-Kalendern.

Foto: Ralph Matzerath

Mit einer provokanten These hat es der ehemalige Leiter des Landrat-Lucas-Gymnasiums als Rentner weit gebracht: "Mathematik ist schön", verkündet der 69-jährige Heinz Klaus Strick mittlerweile bei pädagogischen Tagungen in der gesamten Republik und verkauft damit seine Mathe-Kalender, deren Erlös an das Friedensdorf Oberhausen geht. Anerkannte Mathe-Muffel versuchen zwar immer wieder Stricks These zu entkräften: "Denen sage ich, dass es am Unterricht gelegen haben muss", sagt Strick. Denn Mathematik lasse sich eigentlich spannend und gut "verkaufen", betont der ehemalige Schulleiter und tritt diesen Beweis seit vergangenem Jahr auch auf seiner Homepage (www.mathematik-ist-schoen.de) an.

Die hat ihm eine erhofft-unverhoffte Popularität in der gesamten Bundesrepublik beschert. Der Lehrer und Schulbuch-Autor konnte so in diesem Jahr auch erstmals einen Mathematik-Kalender für Grundschüler im Rahmen des Känguru-Wettbewerbs erstellen: "Alle 6000 Grundschulen in Deutschland haben den Kalender bekommen", freut sich Strick. So seien alleine durch diesen Kalenderverkauf für das Friedensdorf Oberhausen 15 000 Euro zusammengekommen.

Seit seiner Pensionierung im Jahr 2007 hat der Leverkusener inzwischen 110 000 Euro aus dem Mathematikkalender-Verkauf nach Oberhausen überweisen können. Und sein Engagement werde dort mehr denn je gebraucht, berichtet er. Immer noch strömten Kinder aus aktuellen und ehemaligen Kriegsgebieten dorthin, um gesund gepflegt zu werden. Auch Minenopfer seien darunter, die Prothesen bekämen: "Im Moment sind 150 Kinder im Friedensdorf. Zuletzt kamen einige aus Gaza, aber auch aus Gebieten, wo man es gar nicht vermutet, wie Mosambik, wo noch eine Million Minen im Boden liegen von einem Krieg, der schon 20 Jahre vorbei ist."

Strick freut sich, dass "seine" ehemalige Schule auch nach seiner Pensionierung noch für das Friedensdorf Oberhausen sammelt. So werde sein Nachfolger bei der anstehenden Siegerehrung zur Mathematikolympiade morgen auch einen Scheck für Oberhausen bereithalten, verrät Strick, der morgen einen Vortrag im Landrat-Lucas-Gymnasium hält. Das Thema, wie könnte es anders sein, lautet natürlich: "Mathematik ist schön". Dabei will Strick verdeutlichen, dass Mathe auch eine Menge mit Weihnachtssternen und den Bayer 04-Panini-Sammelbildern zu tun hat. Mehr wird aber noch nicht verraten, denn Mathematik sei ja schließlich spannend, wie der Pädagoge einmal mehr unter Beweis stellen will.

Die Mathematik-Kalender vertreibt Strick übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit inzwischen hauptsächlich über seine Homepage, auf der er sich auch als "Friedensläufer" für Oberhausen outet. "Für Matheliebhaber zwischen neun und 99 Jahren", seien seine Kalender geeignet - und für "bekennende Mathe-Muffel" allemal.

(RP)
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