Leverkusen Mathe-"Missionar" Strick bringt die letzten Schuljahres-Kalender heraus

Leverkusen · Vor 25 Jahren hat der Leverkusener Mathematiklehrer Heinz Klaus Strick seine Passion entdeckt, für die er auch als Rentner die vergangenen acht Jahre sehr viel geopfert hat. Seine Passion ist das Friedensdorf Oberhausen, wo traumatisierte und oft auch verletzte Kinder aus Kriegsgebieten betreut werden. Mit seinen Mathematik-Kalendern hat Strick bislang sage und schreibe 115 000 Euro für das Friedensdorf einnehmen können. Sein Ziel bis Dezember diesen Jahres ist es, auf 123 456,78 Euro zu kommen und damit einen krönenenden Abschluss seiner ehrenamtlichen Arbeit zu schaffen.

 Heinz Klaus Strick schreibt zwar noch Bücher über Mathematik, mit den Jahreskalendern hört der 70-Jährige aber auf.

Heinz Klaus Strick schreibt zwar noch Bücher über Mathematik, mit den Jahreskalendern hört der 70-Jährige aber auf.

Foto: Ralph Matzerath

Denn Strick hat Opfer gebracht: Als er noch im Schuldienst am Landrat-Lucas-Gymnasium war, habe sein damals erster Enkel schon gesagt, der Opa wohne in der Schule, gibt der heute 70-Jährige zu. Auch seine Kinder hätten darunter gelitten, räumt er ein. Nun will sich Heinz Klaus Strick aber mehr Zeit für seine inzwischen sechs Enkelkinder im Alter von 15 Monaten bis zu 15 Jahren - und nicht zuletzt auch für seine Ehefrau nehmen. Dafür möchte er ab dem Sommer, wenn sein letzter Mathematik-Kalender für das Schuljahr 2015/16 erscheint, künftig nicht mehr auf Vortragsreisen gehen. Denn die Fortbildungs- und Vortragsreisen haben Strick in den vergangenen acht Jahren seines Unruhestandes enorm auf Trapp gehalten. Da Strick auch weiterhin ein Vollblut-Mathematiker bleibt, hat er sicherlich auch schon errechnet, zu welcher Zeit- und Aufwandsersparnis es führen wird, wenn er nicht mehr 300 Mathematikkalender pro Neuauflage eigenhändig verpacken und bei der Post aufgeben muss. Denn trotz der großen Verbreitung und Beliebtheit seiner Kalender in Grundschulen und weiterführenden Schulen sei es doch ein enormer Aufwand gewesen, die Kalender alle einzeln zu vermarkten: "Es hat mir aber Freude gemacht. Und es ist ja schließlich für das Friedensdorf Oberhausen auch eine Menge dabei herausgekommen", sagt Strick.

Deshalb geht der Mathematik-"Missionar", der viele Menschen davon überzeugt hat, dass "Mathe schön ist und sogar seine ästhetischen Seiten hat", so Stricks These, auch nicht so ganz: "Ich werde weiter etwas für das Friedensdorf tun", kündigt er an. Denn es gibt nicht umsonst auch noch seine Veröffentlichungen unter dem Titel "Immerwährender Mathematik-Kalender". Die hat er jetzt nachdrucken lassen; und je nach Nachfrage, ließen die sich auch tatsächlich "immerwährend" wiederauflegen. "Und ich schreibe auch weiter Mathematikbücher", nimmt sich der 70-Jährige vor.

Als Botschafter des Friedensdorfes Oberhausen kennt der Leverkusener ohnehin keinen Ruhestand, wenn er miterlebt, dass dort immer wieder neue Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten aufgenommen werden, wie auch das schwer verletzte Mädchen aus Gaza, das im Opladener St. Remigius-Krankenhaus operiert worden ist.

Informationen zu Mathematikveröffentlichungen von Heinz Klaus Strick unter Tel. 02171 733381 oder strick.lev@t-online.de, Bestellungen unter www.mathematik-ist-schoen.de oder in den Buchhandlungen Noworzyn in Opladen, Gottschalk in Schlebusch, Gilljohann in Leichlingen und in der Poststelle Schulz in Bergisch Neukirchen.

(RP)
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