Kommentar Mehr Flexibilität im Denken

Leverkusen · Kinder von heute singen es vielleicht nicht mehr - das Lied von der geklauten Kokosnuss. Ältere Generationen kennen es und bekommen es vielleicht jetzt in den Sinn, wo das mögliche Stehlen von Obst und Gemüse als Argument gegen die "essbare Stadt" oder "urban gardening" oder wie immer das "Kind" genannt wird, herhalten muss. Andere Städte machen es Leverkusen vor, wie es gehen kann. Dort heißt es nämlich: "Pflücken und ernten erlaubt!" Da rennt keiner der geklauten Kokosnuss hinterher, um im Liedvergleich zu bleiben. Mal abgesehen davon, dass solch exotische Früchte in Leverkusen auch nicht gedeihen würden, rennen hier - wie in dem Lied - natürlich auch keine Affen durch den Wald.

Es müsste aber doch möglich sein, eine gute Idee - bar jeder Ironie - einfach mal aufzugreifen und klein anzufangen. Warum sollten nicht zunächst mehr Schulen Apfelbäume bekommen und jeder Kindergärten vielleicht ein kleines Beet mit Erdbeersträuchern oder Ähnlichem? Andere Städte schaffen es, initiativ zu werden und die Bürger zum Mitmachen zu bewegen. Auch andere Städte haben Geldsorgen und klagen über zu wenig Personal. Vielleicht herrscht in den 70 deutschen Städten, die "essbare" Grünflächen haben, aber einfach mehr Flexibilität im Denken.

Gundhild Tillmanns

(RP)
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