Leverkusen/Burscheid Mehr Klimaschutz: Müllwagen mit Elektromotor ist in der Entwicklung

Leverkusen/Burscheid · Sich im täglichen Leben ein wenig für den Klimaschutz einzusetzen, ist eigentlich gar nicht so schwer. Doch was genau kann man tun, um den Alltag umweltfreundlicher zu gestalten? Antworten auf diese Frage liefert die Stadtverwaltung in einem neuen, kostenlosen Ratgeber im Hosentaschenformat.

 Umweltdezernent Markus Märtens (rechts) und Avea-Chef Hans-Jürgen Sprokamp werben auf der Deponie Burscheid um Umweltengagement.

Umweltdezernent Markus Märtens (rechts) und Avea-Chef Hans-Jürgen Sprokamp werben auf der Deponie Burscheid um Umweltengagement.

Foto: Matzerath

So kann man der Umwelt bereits helfen, indem verwendete Halogenlampen durch Leuchtdioden (LED) ausgetauscht werden, die 80 Prozent weniger Watt verbrauchen und damit auch die Stromkosten sinken lassen. Gleiches gilt für die Anschaffung neuer Haushaltsgeräte, beispielsweise bei einem Kühlschrank oder einer Waschmaschine. Auch hier kann man mit dem richtigen Produkt Energie sparen.

Die Tipps des Klimaschutz-Ratgebers sind simpel und dennoch wirksam. "Es muss ja nicht immer eine große Maßnahme sein. Auch viele kleine Maßnahmen können etwas bewirken", versichert Markus Märtens, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales. "Unser Ziel war es, eine handliche Broschüre zusammenzustellen, in der zum Thema Klimaschutz die wichtigsten Angebote aufgeführt werden und mögliche Ansprechpartner zu finden sind."

Darüber hinaus erhält der Leser Tipps für ein klimafreundliches Einkaufen. Dies beinhaltet unter anderem Floh- und Trödelmärkte sowie den Schlebuscher Bauernmarkt, wo es Bio- und Frische-Produkte zu kaufen gibt. Der kleine Ratgeber bietet ebenso die Antwort darauf, wie man umweltschonend dorthin kommt. Neben dem öffentlichen Personennahverkehr und der Aktion "LEVRad" sind in ihm auch die Anschriften für das Leverkusener Carsharing aufgelistet. Bei diesem Konzept teilen sich mehrere Leute nach Absprache ein Auto können.

In Leverkusen gibt es zahlreiche Stellen, an denen aktiver Klimaschutz betrieben wird. Mit der Einführung des Solarpotenzialkatasters können Wohneigentümer, die mit dem Gedanken spielen, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren, Informationen über die geeignete Dachfläche, den möglichen Solarstromertrag und die Ersparnis an Kohlenstroffdioxid (CO2) erhalten.

Eine Verminderung des CO2-Ausstoßes strebt auch das Biomassezentrum der Avea an. Abgegebene Grünabfälle werden dort zu Rindenmulch, Aktivboden und Blumenerde verarbeitet und dann verkauft. Dies sorgt nicht nur für weniger Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre, sondern verhindert auch die Zerstörung von CO2-Speichern, zum Beispiel von Moorlandschaften. Dies sowie die eingeführten Klimaschutzaspekte in der Bauleitplanung, der Beteiligung am Energiesparprojekt "EnergieLux" und weitere Maßnahmen haben dazu geführt, dass Leverkusen in diesem Jahr als "Europäische Energie- und Klimaschutzkommune" ausgezeichnet wird.

In Zukunft sollen weitere Innovationen hinzukommen. "Ein Müllwagen mit Elektroantrieb befindet sich zur Zeit in Entwicklung", berichtet Avea-Geschäftsführer Hans-Jürgen Sprokamp. "Ebenso hätten wir gerne ein Tankstellennetz für Elektroautos und ein Fernwärmenetz. Das ist aber bis jetzt nur ein Wunsch, dafür gibt es noch keine konkreten Pläne."

Die Broschüre wurde vom Dezernat für Bürger, Umwelt und Soziales und dem Stadtmarketing erstellt und ist im Rathaus, bei der Avea und als Download im Internet erhältlich. "Wir hoffen, dass sie auf eine so große Nachfrage trifft, dass wir in ein paar Jahren eine zweite Auflage herausbringen können", sagt Umweltdezernent Märtens.

(RP)
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