Leverkusen Mehr Polizisten an Karneval im Einsatz

Leverkusen · Die Sicherheitsmaßnahmen werden an den "tollen Tagen" deutlich verschärft. Mit intensiveren Straßensperren, Maschinenpistolen und mehr Personal soll der Karneval vor Gewalt geschützt werden.

Der bevorstehende Straßenkarneval ist auch in Leverkusen ein Sicherheitsrisiko. Nach Terroranschlägen im Ausland und dem Bundesgebiet haben Polizei und Stadt nun die Maßnahmen für die "tollen Tage" erheblich verschärft. So soll es etwa mehr und längere Straßensperren und deutlich mehr Polizisten vor Ort geben, die auch stärker ausgerüstet sind - etwa mit Schusswesten und Maschinenpistolen.

Auf einer Pressekonferenz im Rathaus bestätigte Polizeipräsident Jürgen Mathies gestern, dass Leverkusen in das Sicherheitskonzept von Köln integriert sei. "Wir machen da keinen Unterschied", sagte er. Anschläge in Ansbach und Würzburg hätten gezeigt, dass "es auch andere Städte betreffen kann". Er betonte, dass keine Form von Gewalt an Karneval behördlich toleriert werde, das gelte selbstverständlich auch für alkoholisierte Aggressoren oder Sexualstraftäter. Er ermahnte die Bürger dazu, verdächtige Beobachtungen sofort an die Polizei zu melden, auch mittels Notruf. Mathies bat, wie auch Oberbürgermeister Uwe Richrath, darum, auf Waffennachbildungen bei Kostümen zu verzichten.

An Weiberfastnacht werden in Leverkusen mehr als 130 zusätzliche Polizisten aus ganz Nordrhein-Westfalen im Einsatz sein. Karnevalssonntag sollen 45 und Rosenmontag 75 zusätzliche Kräfte in der Stadt für Sicherheit sorgen. Außerdem werden an "neuralgischen Punkten" Sperren eingerichtet, um das unkontrollierte Einfahren von Fahrzeugen zu verhindern. Dazu sollen Polizeifahrzeuge und Einsatzfahrzeuge von Sicherheitspartnern genutzt werden. Auf Lkw oder Container als Sperren werden die Behörden wohl aber verzichten. Hans-Dieter Husfeldt, Leiter der Polizeiinspektion Leverkusen, begründete das so: "Wir müssen die Rettungswege freihalten." Die konkreten Orte der Straßensperren verriet die Polizei aus Sicherheitsgründen indes nicht.

Zu den Umzügen in Schlebusch, Hitdorf, Opladen und Wiesdorf werden die Zugwege außerdem bereits eine halbe Stunde bis Stunde früher gesperrt. Die Sperrungen halten auch nach dem Zugende noch länger an. Auch dies soll der Sicherheit dienen, weil die Menschen die Straßen nicht sofort verlassen würden. Der Straßenkarneval in Schlebusch ist ein Einsatzschwerpunkt der Polizei. Im vergangenen Jahr hatte dort eine Gruppe von etwa 40 jungen Männern für Unruhe gesorgt. Das Glasverbot habe sich seit mehreren Jahren positiv ausgewirkt - und bleibt bestehen.

Das Ordnungsamt widmet sich vor allem dem Jugendschutz, der Durchsetzung des Glasverbotes und dem Kampf gegen Wildpinkler. Dafür gibt es mehr Toiletten.

(her)
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