Leverkusen "Mein Name ist Hase" - ein Motto fürs ganze Leben

Leverkusen · Der Mann lebt Ostern - und das keineswegs nur während der Festtage. "Wenn ich mich irgendwo neu vorstelle, sage ich immer: ,Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts'", berichtet er. Der Song, mit dem Schlagersänger Chris Roberts 1971 immerhin Platz zehn der deutschen Charts erreichte, verschaffe ihm meistens ein vertrauensvolles Entree bei seinem jeweiligen Gegenüber, obwohl sein Beruf als Revisor bei einer Bank bekanntermaßen nicht zu den beliebtesten zählt.

 Heinz Haase hat sein Name Glück gebracht. Anspielungen auf ihn nimmt der Ex-Karnevalsprinz mit Humor. Das Tier mit den Löffeln mag er gerne.

Heinz Haase hat sein Name Glück gebracht. Anspielungen auf ihn nimmt der Ex-Karnevalsprinz mit Humor. Das Tier mit den Löffeln mag er gerne.

Foto: Miserius

Dabei weist Heinz Haase im Gegensatz zu seinem österlichen Namensvetter einen Buchstaben zu viel auf. Doch das zählt für ihn nicht: "Beim Sprechen hört man das zweite A schließlich nicht", argumentiert er. Und es ist nicht nur Meister Lampe, der Heinz Haase zum Oster-Fan macht: Der 60-Jährige ist einerseits tief in der katholischen Kirchengemeinde Schlebusch verwurzelt und daher mit der Symbolik von Tod und Auferstehung bestens vertraut. Zugleich wurde ihm durch einen Schicksalsschlag, " der durchaus Auferstehungscharakter hatte", wie er betont, bewusst, dass man Chancen im Leben ergreifen muss, wenn sie sich bieten.

Haase weiß, wovon er spricht: Vor einigen Jahren hatte ihn der Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) gefragt, ob er in der Jubiläums-Session 2013/14 Prinz werden wolle. "Ich habe mich lange nicht entschieden, weil damit ja einiges an Verantwortung und natürlich Kosten verbunden sind", sagt er.

Dann wurde seine Frau krank, musste operiert werden. "Plötzlich ging es um Leben und Tod", erinnert sich Haase. Zum Glück ging alles gut aus, aber eine Lehre haben sowohl er als auch seine Frau aus der dramatischen Zeit gezogen: "Meine Frau hat damals gesagt, ich solle jetzt unbedingt das Karnevalsprinz-Angebot annehmen, denn das Leben könne schnell vorbei sein." Heinz Haase zog zwei Konsequenzen: Er nahm die Regentschaft an - und er sorgte dafür, dass auch seine Frau bei seinen närrischen Auftritten mitwirken durfte.

Denn neben Karneval ist Tanzen die große Leidenschaft des Leverkuseners: Und so eroberte Prinz Heinz als tanzende Tollität Leverkusens Narren. Als Partnerin war seine Frau immer dabei. "Am Ende der Session hat sie gesagt: "Das hat sich doch wirklich gelohnt." Heinz Haase sieht das genauso: "Wir hätten wirklich etwas verpasst, wenn wir das nicht gemacht hätten", betont der Leverkusener.

Und auch bei der närrischen Regentschaft hat sich Heinz Haases Motto bewährt: In seiner Session eskalierte der latente Streit zwischen FLK-Chef Uwe Krause und dem damaligen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn. Das Prinzip "Mein Name ist Hase" ließ den Karnevalsprinzen die Session gut bewältigen, ohne zwischen die Mühlsteine zu geraten.

(RP)
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